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Mittwoch
19.03.2003

SF DRS bereitet sich auf den Krieg vor. Das Schweizer Fernsehen will das Geschehen im Irak in den aktuellen Informationssendungen, und je nach Aktualitätslage in Sondersendungen aufbereiten. Seit Januar bereitet eine Arbeitsgruppe um Nachrichtenchef Jürg Lehmann diverse Szenarien vor. Lehmann: «Wir haben Einsatzpläne und einen Pikettdienst rund um die Uhr.» Eine Hauptschwierigkeit sei jedoch die Quellenlage. Lehmann: «Uns stehen wie immer Agenturen zu Verfügung, Bilder der EBU, der Agenturen APTN und Reuters TV, Nachrichtensender wie Al Dschasira und CNN.» Nahe am Geschehen sind die Korrespondenten Edi Strub (Kuwait), Hanspeter Stalder (Qatar, Standort der US-Kommandozentrale), Tilman Lingner (Israel), Andreas Zumach (Uno) und Werner van Gent (Türkei). Zudem kann SF DRS auf den ZDF-Korrespondenten Ulrich Tilgner zurückgreifen, der als einer der letzten Reporter noch in Bagdad weilt.

Falls der Krieg in der Nacht ausbricht, wird SF DRS morgens um 7 Uhr ausführlich berichten. Diese Sendung wird alle 30 Minuten aufdatiert. Je nach Nachrichtenlage werden auch tagsüber Bulletins oder eine ausführlichere Mittags-Tagesschau produziert. Den Entscheid für Sondersendungen trifft Chefredaktor Ueli Haldimann. «Schnelligkeit» allein ist kein Informationskriterium. Haldimann: «Es ist nicht unser Ehrgeiz, mitten in der Nacht die ersten zu sein, wenn der grösste Teil des Publikums schläft». Es gehe darum, dann rasch zu informieren, wenn es die Fakten- und Quellenlage erlaube. Die Programmstruktur mit dem gewohnten Vollprogramm soll soweit möglich aufrecht erhalten werden. TV-Direktor Peter Schellenberg: «Auch in Zeiten schwerwiegender Ereignisse haben wir den Auftrag, ein Vollprogramm zu senden. SF DRS darf sich nicht plötzlich zu einem Nachrichtenkanal umdefinieren.»