Das Internationale Presseinstitut (IPI) kritisierte am Freitag den Vorschlag für einen internationalen Ethik-Kodex für Medien zur Bekämpfung des Rassismus. In einem offenen Brief an Mary Robinson, UNO-Hochkommissarin für Menschenrechte und Generalsekretärin der Weltkonferenz gegen Rassismus, verurteilte das IPI den Entwurf des Aktionsprogrammes, das an der Antirassimuskonferenz in Durban verabschiedet werden soll. Der Vorschlag beinhaltet, dass die UNO-Menschenrechtskommission einen «internationalen Ethik-Kodex für Medien und vor allem für das Internet erarbeiten soll, mit Massnahmen gegen die Verbreitung von rassistischen, diskriminierenden oder fremdenfeindlichen Informationen». Das IPI hielt in dem Brief fest, dass Organisationen zur Verteidigung der Pressefreiheit gegen einen Verhaltenskodex für Journalisten seien, da ein solcher in einigen Ländern dazu benutzt werden könnte, die Meinungsfreiheit zu unterdrücken. Es sei bestimmt nicht die Aufgabe einer UNO-Organisation, einen solchen Kodex zu verfassen, zu verabschieden oder durchzusetzen. Eine solche Einmischung der Staaten in die Arbeit der Medien sei zu vermeiden, forderte das IPI. Ferner wurde die Absicht zur Schaffung einer nationalen Institution zur Kontrolle der Medien kritisiert. Der Entscheid, einen Presserat oder eine andere selbstregulierende Institution zu schaffen, die die Verbreitung rassistischer Meinungen bekämpft, müsse von den Medien selbst getroffen werden.
Freitag
17.08.2001