Aufgrund des Embargos gab es zwischen dem Iran und den USA jahrzehntelang kaum wirtschaftliche Kontakte. Doch die Iraner lieben amerikanische Produkte, besonders iPhones - auch wenn die nicht legal verkauft werden. Nun will die Regierung von dem lukrativen Geschäft profitieren.
Bald zehn Jahre nach der Präsentation des ersten iPhones durch Steve Jobs gibt es für Apple kaum mehr weisse Flecken auf der Landkarte. iPhones sind inzwischen nahezu auf der ganzen Welt zu haben. Erst kürzlich wurde das einmilliardste Gerät verkauft.
Apple müsste auch bekannt sein, dass das Geschäft mit den begehrten Smartphones selbst beim US-Erzfeind Iran floriert. Nur offiziell ist das nicht: Die Geräte werden illegal in Läden vertrieben, die ohne Lizenz arbeiten, wie «heute.de» berichtet.
Besonders viele Geschäfte gibt es in der Hauptstadt Teheran - kleine Läden mit Apple-Logos, wo hauptsächlich iPhones und Zubehör verkauft werden. Nur haben die Käufer, meistens junge Iraner, weder die Lizenz des kalifornischen Unternehmens noch eine hiesige Genehmigung. Denn die iPhones werden aus den Nachbarstaaten ins Land geschmuggelt und schwarz verkauft.
Das ändert sich nun. Wie die iranische Nachrichtenagentur Tasnim berichtet, will das Handelsministerium neun Unternehmen eine Lizenz zum Import von iPhones geben.
Mit der neuen Politik will Teheran einerseits nun dort Steuern einnehmen, wo bisher am Staat vorbei verdient wurde. Andererseits geht es wohl um Kontrolle: Die bald vielleicht legalen iPhones sollen registriert werden, es wäre somit eventuell möglich, ihre Nutzer nachzuverfolgen.
Apple hat noch nicht auf die Avancen reagiert, gilt aber als sehr interessiert an einem Markteintritt in dem Land mit bald 80 Millionen und recht technik-verliebten Einwohnern.