Das iPad und andere Tablet-Computer eröffnen der Schweizer Medienbranche zwar neue Vertriebsperspektiven, kaum aber einen Ausweg aus der Krise. Dies ist das Ergebnis der Expertenbefragung «Delphinarium» der Medienberatungsfirma Publicom.
Laut Thomas Forsberg, Research Consultant der Publicom, werden solche Befragungen zweimal jährlich mit rund 45 Experten der Schweizer Medien- und Verlagsbranche durchgeführt. Auf Anfrage des Klein Reports wollte Forsberger jedoch keine weiteren Details bekann geben, «da dieses Panel anonym ist».
Seit der Lancierung geniesst das iPad viel Medienaufmerksamkeit. Einige Exponenten der Medienbranche sehen im iPad und den neuen Tablet-PCs gar einen Ausweg aus der gegenwärtigen Krise. Nicht ganz so euphorisch sehen dies die Experten im Delphinarium-Panel. Zwar zweifeln die befragten Experten kaum am Erfolg der neuen mobilen Endgeräte. Auch sind sie von der Zahlungsbereitschaft der Nutzer für spezielle Inhalte überzeugt. Die Tablets eröffnen somit den Medienunternehmen und Verlagen neue Vertriebs- und Einkommensperspektiven. Ob diese aber ausreichen, um ein erfolgreiches Geschäftsmodell zu etablieren, scheint noch ungewiss.
Die Experten gehen davon aus, dass vom Tablet-Boom in erster Linie die Gerätehersteller, Netzbetreiber und Softwarefirmen profitieren werden. Die Inhalteanbieter müssen sich mit dem begnügen, was für sie übrig bleibt. Der frühere Leitspruch der Internetökonomie «content is king» scheint somit definitiv ausgedient zu haben.
Freitag
09.07.2010




