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Montag
11.07.2016

Vermarktung

Die Fussball-Europameisterschaft lässt bei der Sporthandelskette Intersport die Kassen klingeln, wie CEO Franz Julen in der «Schweiz am Sonntag» sagt. «Wir werden dieses Jahr dank der Europameisterschaft rund 1,2 Milliarden Euro mit Fussball-Produkten umsetzen.» Vor zwei Jahren, im Jahr der Fussball-WM in Brasilien, war es noch eine Milliarde.

Dieses Jahr waren an der EM erstmals 24 Länder am Start anstatt wie früher nur 16. Intersport mit Sitz in Bern ist das offizielle Sportgeschäft der Uefa am Turnier. Das heisst: Intersport führt 800 EM-Corner in seinen Geschäften in über 20 Ländern, betreibt vor Ort 50 Shops in den Stadien und Fan-Zonen, sowie einen Superstore beim Eiffelturm auf 900 Quadratmetern.

«Dass Frankreich in den Final eingezogen ist, hätte für uns nicht besser sein können», sagt Julen. Die Grande Nation ist nicht nur Turnier-Gastgeberin, sondern hinter Deutschland der zweitgrösste Markt für Intersport. «Die Euphorie kennt keine Grenzen, und das spüren wir in den Kassen.»

Zudem hätten «Les Bleus» schon eine Weile keinen grossen Titel mehr geholt. Insofern herrsche bei den Fans Nachholbedarf bei der Schal-, Leibchen- und Fahnenausrüstung, und bei den Portugiesen sowieso. Die Bilanz hätte jedoch noch besser ausfallen können, wären die Terror-Anschläge vom 13. November in Paris nicht gewesen.

«Wegen der nötigen Sicherheitsvorkehrungen liegen die Umsätze vor Ort in den Fanzonen, Stadien und im Superstore trotz 20 Spielen mehr als sonst nur knapp über denjenigen der EM 2012 in der Ukraine und in Polen.»

Intersport ist mit seinen über 5800 Geschäften in 65 Ländern auf bestem Weg in Richtung Rekordergebnis, nach einem Umsatz von 11 Milliarden Euro 2015. «Nach dem ersten Halbjahr liegen die Umsätze 4 Prozent über dem Vorjahr», sagt Julen.

Da letztes Jahr der Winterstart miserabel gewesen sei, rechnet er fürs ganze Jahr mit einem Wachstum von 4 bis 6 Prozent – auch, weil sich neben Fussball die Bereiche Fitness, Running und Outdoor gut entwickeln, und sich die Märkte Spanien und Italien erholt hätten.

Im Gegensatz zur Schweiz. Zwar seien die Verkäufe volumenmässig stabil, sagt Julen. Aufgrund der Frankenstärke und entsprechenden Preissenkungen liegen die Umsätze aber 6,4 Prozent im Minus.