Immer mehr Web-User nutzen das Internet, um ihre kriminelle Energie und vor allem kinderpornografisches Material zu verbreiten: Die Koordinationsstelle des Bundes überwies bis Mitte Juni mehr als 200 Dossiers an die Justizbehörden. Das sind doppelt so viele wie im ganzen Jahr 2003. Philipp Kronia, Leiter der Koordinationsstelle zur Bekämpfung der Internet-Kriminalität (KOBIK), erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur sda am Montag: «Uns stehen derzeit einige sehr gute technische Hilfsmittel zur Verfügung», begründet er den Anstieg. Bereits die 100 Verdachtsfälle des Vorjahres seien im internationalen Vergleich ein sehr gutes Ergebnis gewesen. Es sei daher denkbar, dass die Zahl auch wieder sinke. Rund drei Viertel der Verdachtsfälle, die die KOBIK an die Strafverfolgungsbehörden weiterleitet, gehen auf Recherchen der Koordinationsstelle selbst zurück. Das übrige Viertel beruht auf Meldungen Dritter, die bei der KOBIK eingehen. Die Zahl der Meldungen bewege sich konstant zwischen 500 und 600 pro Monat, seit die KOBIK im Januar 2003 ihre Arbeit aufgenommen habe, sagte Kronig weiter.
Montag
14.06.2004