Das Internet heizt den Konkurrenzkampf in der Telekommunikation an. Trotz technischer Schwierigkeiten wollen immer mehr Firmen, aber auch private Haushalte, ihre Telefonate über das Internet abwickeln, denn oft sind die Dienste fast gratis. Die technologische Errungenschaft, die den Wechsel ermöglicht, heisst «Voice over Internet Protocol» (VoIP). Dank VoIP können Gespräche von Computer zu Computer übermittelt werden. Die Gesprächsgebühren entfallen, die Nutzer bezahlen nur für die Internetverbindung. Im Internet gibt es auch schon Anbieter von Gratissoftware für VoIP, so etwa Skype. Die Technologie ist zwar nicht neu: Sie existiert seit den Anfängen des Internet. Bis vor kurzem galt die Qualität aber noch als ungenügend.
Die Tatsache, dass Grossunternehmen und öffentliche Verwaltungen wie etwa jene des Kantons Waadt ihre Telefonie heute über VoIP abwickeln, gibt einen Hinweis auf den bevorstehenden Konkurrenzkampf: Die Zahl der Überläufer wird immer grösser. Um den Zug nicht zu verpassen, bietet auch die Swisscom ein eigenes VoIP-Produkt an. «Swisscom Enterprise Solutions zählt heute 30 VoIP-Kunden mit gegen 7000 Anschlüssen», sagt Swisscom-Sprecher Christian Neuhaus. «Die Konkurrenz ist aber sehr hart», räumt er ein. Es gebe sehr viele Anbieter. Zum Beispiel Alcatel: «Seit drei Jahren verkaufen wir VoIP-Systeme. Wir verdoppeln unseren Umsatz in diesem Bereich jedes Jahr», sagt Konzernsprecher Alexander Etter. Drei Viertel der Kunden würden aber die Alcatel-Telefonzentralen weiterhin auf traditonelle Art und Weise nutzen.
Montag
02.02.2004