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Freitag
17.10.2003

Unterhaltungsangebote im Internet sind für Yahoo einer der wichtigsten Zukunftsmärkte der Branche. «Der Trend geht vom textbasierten Informationsmedium zum multimedialen Angebot», sagte der Geschäftsführer von Yahoo Deutschland, Franz Dillitzer, in einem Gespräch mit der dpa. «Sinkende Zugangskosten und die wachsende Zahl an Breitbandzugängen ins Netz beschleunigen den Trend.» Das Netz gelte nicht mehr nur als teure Informationsquelle, sondern zunehmend auch als Unterhaltungsmedium. Dabei steht nach Einschätzung des Yahoo-Chefs die Individualisierung im Vordergrund. «Die Nutzer wollen sich ihr Programm selbst zusammenstellen und nicht mehr nur nehmen, was kommt», so Dillitzer.

Yahoo hat im Juni in Europa eine eigene Plattform für Musikinformationen gestartet. Darauf können 1600 Musikvideos angesehen werden. Im kommenden Jahr will Yahoo das Angebot durch ein Web-Radio erweitern. Nach Angaben Dillitzers werden weltweit monatlich 120 Millionen Musikvideos von dem Portal abgerufen. Auf der Plattform lassen sich neben den Videos Hintergrundmeldungen zu den Stars und Tourneedaten nachlesen.

Bei den kommerziellen Musiktauschbörsen sieht Dillitzer noch rechtliche Schwierigkeiten: «Wir setzen den Schwerpunkt auf hochwertige Information.» In den vergangenen Monaten waren zahlreiche Anbieter kostenpflichtiger Musikportale auf den Markt gegangen, zum Beispiel die US-Musikbörse Napster. Als übernächsten Schritt sieht der Yahoo-Chef die Integration von Filmangeboten ins Internet. «Die Leute wollen sich vor einer Premiere genau informieren und Trailer oder Hintergründe zu den Schauspielern sehen», sagt er.