Die Schweizer Typografie hat ihren wichtigsten Vertreter verloren: Adrian Frutiger ist im Alter von 87 Jahren gestorben. Der Schweizer Schriftgestalter hat unter anderem die nach ihm benannte Schrift «Frutiger» erfunden, die heute weltweit verwendet wird.
Auf Schweizer Autobahnen ist die Frutigers Schrift «Roissy» seit 2003 auf den Entfernungstafeln präsent, einer Abwandlung der «Frutiger». Ursprünglich erfand der Grafiker sie für den Pariser Flughafen Charles de Gaulle. Die Schriftart «Astra-Frutiger Standard» und «Astra-Frutiger Autobahn» auf den Verkehrsschildern zeigen heute Millionen Menschen einen klaren Weg durch den Verkehrsdschungel.
Die andere weltweit bekannte Schrift von Frutiger ist die serifenlose Linear-Antiqua «Unviers». Weitere Schriften waren die «Centennial», «Avenir», «Iridium», «Meridien», «Versailles», «Westside» oder die «Serifa».
Der 1928 in Unterseen bei Interlaken geborene Frutiger absolvierte eine Schriftsetzerlehre und besuchte die Kunstgewerbeschule Zürich. Danach arbeitete er als Grafiker, bevor er 1952 Mitarbeiter der Pariser Schriftgiesserei Deberny & Peignot wurde und 1962 sein eigenes Grafikatelier in Arcueil bei Paris gründete. Seine Geschäftsparnter waren Bruno Pfäffli und André Gürtler. Unter anderem gab Frutiger sein Wissen an der École Estienne und der École Nationale Supérieure des Arts Décoratifs weiter.
Seit 1992 lebte der international renommierte Grafiker in Bremgarten bei Bern, wo er am Samstag nach langer Krankheit verstorben ist.