Die Internationale Journalisten-Föderation (IFJ) verurteilt die Festnahme von David Miranda, dem Lebenspartner des «Guardian»-Journalisten Glenn Greenwald. Die IFJ fordert die EU-Staaten auf, ihre Sicherheits- und Anti-Terror-Gesetze zu überprüfen. IFJ-Präsident Jim Boumelha zeigte sich «schockiert und sehr besorgt über die Vorfälle der letzten Tage in Grossbritannien».
«Wir brauchen eine klare und deutliche Botschaft von den politischen Führern, dass demokratische Werte nicht verhandelbar sind», sagte Mogens Blicher-Bjerregård, der Präsident der Europäischen Journalisten-Föderation. «Wir rufen die Regierungen auf, sofort tätig zu werden.» In der EU etwa sollen die Gesetze von der Europäischen Kommission und dem Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte überprüft werden.
In Deutschland unterstützt der Deutsche Journalistenverband (DJV) das Anliegen der IFJ. Der DJV übt harsche Kritik an Bundeskanzlerin Angela Merkel. Es sei skandalös, dass die Bundeskanzlerin seit Bekanntwerden der NSA-Affäre vor über zwei Monaten kein Wort über die Gefahren für den Informantenschutz gesagt habe, und höchste Zeit, dass die Regierung auf europäischer Ebene die Initiative ergreife.