Eine Handvoll Telekomunternehmen haben sich zu einer «globalen Allianz internationaler Netzanbieter» zusammengeschlossen, wie sie am Montag auf dem Mobile World Congress in Barcelona verkündet haben. Mit von der Partie ist auch die Deutsche Telekom, die mit ihrer Grosskundensparte T-Systems auch den Schweizer Markt beackert.
Die Allianz, die sie nämlich als «eigenständiges Unternehmen mit unabhängiger Geschäftsleitung» geschmiedet haben, heisst Ngena, was für Next Generation Enterprise Network Alliance steht. Ab 2017 will sie internationalen Geschäftskunden Netzdienstleistungen anbieten.
Alle Allianzmitglieder sorgen für den Zugang zu ihren Netzen. Das Allianzunternehmen Ngena verknüpft die Netze mit Hilfe von Cloud- und Virtualisierungstechnologie vom Technologiepartner Cisco «zu einem Weltnetz», das wiederum den Mitgliedern angeboten wird. Die Initianten bezeichneten das «völlig neue Geschäftsmodell» in Anführungszeichen als ein «‚Sharing Economy’-Geschäftsmodell», das es im Grosskunden-Netzgeschäft so noch nicht gebe.
Das Angebot der Allianz richte sich an «Konzerne und Mittelständler», die «zuverlässige globale Vernetzung» wünschen. «Services, die sich nur auf das öffentliche Internet stützen, sind für Echtzeitanwendungen in den Bereichen Logistik, Produktion und Telemedizin weder sicher noch zuverlässig genug», spitzte Timotheus Höttges, CEO der Deutschen Telekom, zu. «Ein Netz ohne hinreichende Service-Qualität ist ein Risiko, das Kunden nicht eingehen.» Daher wolle die Allianz internationalen Unternehmen «viel schneller als bisher sicherere, leistungsfähigere und globale Netzdienste» bieten.
Neben der Deutschen Telekom gehören zur Allianz der US-Telekomriese Century Link, die indische Reliance Jio Infocomm Limited (RJIL) sowie die SK Telekom aus Südkorea.