Die Foto-Plattform Instagram hat in mehreren Ländern begonnen, die Likes von Videos und Posts den Usern nicht mehr zu zeigen. Nun wehren sich Influencer weltweit, weil sie fürchten, durch die neuen Massnahmen Kunden und Umsatz zu verlieren.
Den ersten Test für «like-freie» Instagram-Posts hatte das Unternehmen, das seit 2012 zu Facebook gehört, bereits Anfang des Jahres in Kanada durchgeführt. Am Donnerstag werden dann Australien und schliesslich Irland, Italien, Japan, Brasilien und Neuseeland folgen und die Likes auf Instagram verbergen.
Mia Garlick, Director of Policy für Instagram in Australien und Neuseeland, sagte in einem Statement am Samstag, dass man damit Instagram zu einem «harmonischeren Ort machen will, in dem sich Personen wohlfühlen und nicht aufgrund von mehr oder weniger Likes verurteilt werden.»
Nun werden vor allem in der Influencer-Szene Stimmen laut, die von der geplanten Änderung nur wenig halten. Sie befürchten, dass ihre Posts an Wirkungskraft verlieren und ihr Business demnach Schaden nimmt. Denn von nun an soll nur mehr der Urheber der Posts die genaue Anzahl von Likes sehen. Jem Wolfie, Influencerin mit über 2,7 Millionen Followern, meinte zum Beispiel auf Twitter, dass sie Instagram nicht benutze, um mit jemanden konkurrieren zu wollen. «Vielmehr handelt es sich um ein Business, von dem auch Agenturen und Arbeitsplätze abhängen.»
Schon Anfang Juni hatte Instagram-Chef Adam Mosseri in einem Interview mit CBS angekündigt, Instagram moderner machen zu wollen. Für Mosseri hat vor allem das Wohlbefinden der User Priorität. «Dafür sei es vielleicht Zeit, das Konzept von Social Media komplett zu überdenken», so Mosseri über die Umstellungen.