Eigentlich hatte der Verwaltungsrat von Twitter das Kaufangebot von Elon Musk bereits abgelehnt. Doch nun werde weiterverhandelt.
Gemäss einem Insider hat die Konzernführung von Twitter die Gespräche «auf Druck der Aktionäre» wieder aufgenommen. Die Entscheidung sei am Sonntag getroffen worden und «bedeute nicht», dass Twitter Musks Angebot von 54,20 Dollar pro Aktie annehmen werde, sagten mehrere mit dem Vorgang vertraute Personen am Sonntag der Nachrichtenagentur Reuters.
Twitter prüfe lediglich, ob ein Verkauf des Unternehmens an Musk zu attraktiveren Bedingungen möglich sei, denn einige Aktionäre wollten einen höheren Preis herausschlagen.
Das «Wall Street Journal» berichtete am Sonntag von Treffen Musks mit Twitter-Aktionären. Die Vorstellungen der Aktionäre über den gewünschten Preis gehen demnach auseinander und hängen auch von der jeweiligen Anlagestrategie ab.
Langfristig orientierte aktive Investoren, die zusammen mit passiven Index-Fonds den grössten Teil der Twitter-Papiere halten, hätten höhere Bewertungen von zum Teil über 60 Dollar im Sinn. Eher kurzfristig ausgelegte Anteilseigner wie Hedgefonds wollten dagegen entweder das Angebot von Musk annehmen oder nur einen kleinen Aufschlag verlangen.
Einige der Aktionäre befürchteten angesichts der jüngsten Kursverluste bei Technologieaktien, dass der US-Konzern «nicht aus eigener Kraft» eine höhere Bewertung erzielen könne.
Elon Musk hat erklärt, dass Twitter von der Börse genommen werden müsse, «um eine weltweite Plattform für die Meinungsfreiheit zu werden». Die Leitung des Internet-Konzerns hat zunächst eine als «Giftpille» bekannte Strategie aufgelegt, um die Übernahme abwehren zu können. Twitter will am kommenden Donnerstag Geschäftszahlen vorlegen.