Am meisten ärgern sich Schweizerinnen und Schweizer über Informationssendungen von Radio und Fernsehen. Dies geht aus dem am Freitag vom Publikumsrat veröffentlichten Jahresbericht von Ombudsmann Achille Casanova von Radio- und Fernsehen DRS hervor. Allerdings scheint der Ärger grösser zu sein als handfeste Gründe dazu: Nur ein Viertel der Beschwerden beurteilte Casanova als «mehr oder weniger berechtigt».
Im Jahr 2006 gingen bei der Ombudsstelle DRS (Deutsche und Rätoromanische Schweiz) 150 Beanstandungen ein. Dies sind genau gleich viele wie im Vorjahr. Wie in allen Jahren davor entfiel die überwiegende Mehrzahl der Beanstandungen auf die Programme des Schweizer Fernsehens. Achille Casanova ging auf 83 Reklamationen ein (2005: 112). Die häufigsten Beanstandungen: 19 betrafen «10vor10», 14 die «Tagesschau», 8 den «Kassensturz», 6 den «Club», 5 die «Rundschau», 5 «Meteo» auf Dialekt, 4 «Schweiz aktuell». Weitere 31 Klagen betrafen Radio DRS (2005: 27). Die häufigsten lassen sich wie folgt aufteilen: 11 Beanstandungen betrafen die Nachrichten, 5 das «Echo der Zeit», 3 ein Regionaljournal, 2 das «Rendez-vous».
Am häufigsten wurde geltend gemacht, eine Sendung sei «unsachgemäss, politisch tendenziös» (46%). Weitere Beschwerdemotive waren «Diffamierung einer Person, Vereinigung, Firma» (16,2%), «Verletzung religiöser Gefühle» (8,2%), «Gewaltdarstellung» (2,7%) und «sexuell anstössig, unethisch» (1,8%). «Allgemeine Einwände, technische Probleme» machten 25,2% aus (2005: 9,6%). Die deutliche Zunahme unter dieser Rubrik bezeichnet der Publikumsrat DRS als «schwer erklärbar», sie befasse sich aber auch mit der Umstellung von «Meteo» auf Mundart sowie Fragen, die Werbung und Sponsoring betreffen.
Freitag
09.03.2007




