Der Vorstandschef des deutschen Chipherstellers Infineon hat einen radikalen Umbau des Konzerns angekündigt: «Alle Verwaltungsfunktionen werden auf Effizienz und Standort überprüft», sagte Ulrich Schumacher am Montag in München. Um die Kosten zu drücken, schloss er die Verlagerung von Teilen des Unternehmens ins Ausland nicht aus. Die ehemalige Siemens-Tochter verzeichnete im ersten Quartal des Geschäftsjahres (1. Oktober 2002 bis 30. September 2003) einen Verlust von 40 Mio. Euro (rund 58 Mio. Franken) nach einem Minus von 331 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz lag bei 1,52 Mrd. Euro. Das bedeutet ein deutliches Plus von 47 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Ursachen für den Umsatzanstieg waren die vermehrte Nachfrage nach Speicherprodukten und Halbleitern für Mobiltelefone sowie die Nachfrage aus der Automobil- und Industrieelektronik. Dem Münchener Konzern stehen bis 2007 viele Veränderungen bevor. Die einzelnen Geschäftsbereiche sollen eigenständig arbeiten, sagte Schumacher. Dabei schloss er nicht aus, dass die Halbleiter für Computer, Kommunikationsgeräte, Autobauer oder Industrie künftig im Ausland produziert werden.
Montag
20.01.2003