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Donnerstag
12.08.2010

Nachdem Google erst kürzlich angekündigt hatte, Street View gehe in Deutschland noch dieses Jahr in Betrieb, wird der Unmut immer grösser. Geht es nach Googles Plan, soll bis Jahresende Street View für die 20 grössten Städte Deutschlands laufen. Jetzt formiert sich Widerstand aus der Politik.

Medienberichten zufolge hat Bundesverbraucherschutzministerin Ilse Aigner (CSU) jetzt Widerspruch gegen die Veröffentlichung von Fotos ihrer Wohnhäuser bei Google Street View eingelegt. Der «Frankfurter Rundschau» (FR) bestätigte eine Sprecherin der Ministerin den Schritt. Sie rufe zudem andere Mieter und Eigentümer zu dem Schritt auf, wenn diese «nicht möchten, dass Fotos ihrer Wohnung oder Grundstücke auf Google Street View veröffentlicht werden». Das Verbraucherschutzministerium werde die Handhabung der Widerspruchspraxis durch Google genau prüfen.

Hausbesitzer und Mieter, die ab kommender Woche und noch vier Wochen lang Widerspruch gegen die Veröffentlichung von Aufnahmen ihrer Gebäude einlegen, sollen entsprechend berücksichtigt werden: Google will diese Gebäude dann auf den Bildern unkenntlich machen. Auch danach sind Widersprüche möglich. Die Bilder werden dann aber zunächst veröffentlicht und später bearbeitet.

Auch der Parlamentarische Geschäftsführer der SPD, Thomas Oppermann, will laut FR bei Google Widerspruch einlegen. «Ich verstehe, dass sich jetzt viele Bürger überrumpelt fühlen. Die Bundesregierung hätte längst eine solide gesetzliche Basis zum Schutz der Privatsphäre im Internet schaffen müssen», sagte Oppermann.

Street View steht bisher in 23 Ländern zur Verfügung, darunter in zwölf europäischen Ländern, inklusive der Schweiz.