In der Welt der Unterhaltungsindustrie wird die Grenze zwischen Kunst und Kommerz immer verschwommener. So kommt beispielsweise der US-Geländewagen Hummer im neusten Video der amerikanischen Rapperin Ms. Jade, «Ching Ching», fast gleich oft vor wie die Sängerin selbst. Gemäss «Spiegel Online» zahlte General Motors für diesen Werbeauftritt satte 300 000 Dollar. In Amerika hat sich bereits eine eigene Branche entwickelt, die zwischen Musikern und Unternehmen vermittelt. Die Künstler freuen sich über den finanziellen Zustupf, die Werbeindustrie über erfolgreiche Product Placements. Dabei denken sie sich immer trickreichere Möglichkeiten aus, um ihre Produkt zu präsentieren. Es geht aber auch umgekehrt: Die Industrie bezahlt die Produktion und darf dafür den Song und Videoausschnitte für ihren Werbespot brauchen. So gesehen beispielsweise beim Rumhersteller Bacardi, dessen eigens für ihn komponierten Ohrwürmer für mehr Emotionalität und Effizienz beim Markenauftritt sorgen. 1991 war der Bacardi-Song «Summer Dreaming» von Kate Yanai wochenlang in den internationalen Charts.
Aber auch im TV ist Product Placement bereits ein fester Bestandteil. So dürften sich zahlreiche Zuschauer darüber aufgeregt haben, dass Werbeträger Thomas Gottschalk in der letzten «Wetten dass...?»-Sendung in Luzern den Gästen Gummibärchen angeboten hat.
Mittwoch
02.04.2003