Im vergangenen Jahr riefen Konsumenten in der Schweiz 339 mal die Lauterkeitskommission (SLK) an, was 326 Beschwerdeverfahren auslöste. Dabei hat der Tatbestand der «aggressiven Verkaufsmethoden» erheblich zugenommen. «Gemeint sind damit unter anderem die lästigen Werbetelefonate, bei denen einem zum Teil gar am Sonntagmorgen irgendein Wein oder ein Heilmittel angedreht wird», erläutert Piero Schäfer die trockenen Zahlen gegenüber dem Klein Report am Donnerstag. Dies und weitere Details über Schweizer Werbesünden stehen im eben publizierten SLK-Tätigkeitsbericht.
Bei der sexistischen Werbung gingen die Beanstandungen hingegen um die Hälfte zurück. «Das heisst aber nicht unbedingt, dass im letzten Jahr effektiv weniger sexistische Werbung gemacht wurde», präzisiert Schäfer. Unter Umständen hätten die Konsumenten einfach resigniert, «oder vielleicht hat aber auch die Arbeit der SLK Früchte getragen», so Piero Schäfer.
Des Weiteren ist dem Bericht zu entnehmen, dass es in der Geschichte der Lauterkeitskommission noch nie so viele Beschwerdefälle wie 2009 gegeben hat. Zugenommen haben im letzten Jahr ausserdem Beanstandungen in den Bereichen «unrichtige Angaben» und «Verwechslungsgefahr». Im Bereich «Gewinnspiele» sowie beim «Kinder-/Jugendschutz» nahm die Anzahl der Beanstandungen hingegen leicht ab. Bei den weiteren Tatbeständen sind lediglich unbedeutende Veränderungen auszumachen, sie bewegen sich im Bereich zwischen 0,1 und einem Prozentpunkt. Das «sauberste» Medium war 2009 das Kino. Bezüglich Werbung, die in Lichtspielhäusern gezeigt wurde, gingen keine Beanstandungen ein.
Die SLK wurde im Jahre 1966 vom Verband Schweizer Werbung SW als Selbstkontrollorgan ins Leben gerufen. Der Tätigkeitsbericht wird am Montag in voller Länge auf der Homepage der SLK aufgeschaltet.
Freitag
12.03.2010



