Weil er in «Netzwerk des Todes» Akten der Staatsanwälte publiziert hat, wird gegen Daniel Harrich ermittelt. In dem Buch hat der Filmemacher und Sachbuchautor über den illegalen Waffenhandel deutscher Waffenhersteller mit Mexiko geschrieben.
Der bei der Münchner Staatsanwaltschaft in Ungnade gefallene Harrich war erst vor wenigen Wochen mit dem Grimme-Preis für seine SWR-Doku «Tödliche Exporte - Wie das G36 nach Mexiko kam» ausgezeichnet worden.
Der Heyne-Verlag wertete den Vorstoss der Staatsanwaltschaft als Einschüchterung. Harrich seinerseits betonte, dass erst durch seine Aufdeckungen die Ermittlungen zu den illegalen Waffengeschäften mit Mexiko ins Rollen gekommen seien: «Kann man dafür verfolgt werden, dass eigene Akten zu Ermittlungsakten werden?»
In seinen «investigativen Spielfilmen», wie Harrich sein Genre nennt, stellt er seine Rechercheergebnisse vor, die die Verstrickungen deutscher Beamten des Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, Auswärtiges Amt, Verteidigungsministerium und Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle nahelegen.
Der Film «Meister des Todes» wurde im September letzten Jahres zum erstem Mal ausgestrahlt. Anfang November erhob die Staatsanwaltschaft Stuttgart Anklage gegen mehrere ehemalige Mitarbeiter des deutschen Waffenproduzenten Heckler & Koch. Sie wurden verdächtigt, bei Exporten nach Mexiko gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz und Aussenwirtschaftsgesetz verstossen zu haben.