Fünf Zürcher Fünfsternehäuser, fünf Starköche aus dem ganzen Land und weit über 2000 Gourmets machten die wagemutige Premiere des ersten Zürcher Food Festivals aus, das am Sonntagmorgen mit einem Familienfrühstück zu Ende ging. Mit dem Festival hat die Zürcher Hotellerie das Kommunikationstool, nach welchem sie lange gesucht hat.
«Il Tavolo» wurde mit der ganz grossen Kelle angerichtet, eine runde Million Franken liessen sich die Fünfsternehotels Baur au Lac, Dolder Grand, Park Hyatt, Storchen und Widder das fünftägige Schlemmen kosten. Ob die Rechnung aufging, wird sich weisen, doch zur Fortführung hat man sich bereits vor Erstellen der Schlussabrechnung entschlossen, wie Storchen-GM Jörg Arnold verkündete. «Ein einzigartiges Engagement», lobte alt Stadtpräsident Elmar Ledergerber, heute Präsident von Zürich Tourismus, im Gespräch mit dem Klein Report, «diesen Hoteliers müsste man für ihre Verdienste um die Stadt eine Medaille verleihen».
Eigentlich hätte diese Tavolata auf offener Strasse stattfinden sollen, als ein einziger, 500 Meter langer Tisch mitten in der City. Aber die städtischen Behörden spielten nicht mit und so wich man zum Bund aus, ins Landesmuseum eben. Nationalrätin Doris Fiala, PR-Verantwortliche des Food Festivals, träumt gleichwohl weiterhin von einer riesigen Tafel auf der Bahnhofstrasse, «gerade um zu zeigen, dass hier etwas geht, trotz des hohen Frankens».
Vielleicht hätte man hiefür aber besser als eine FDP-Politikerin den früheren Stadtpräsidenten Ledergerber vorgeschickt, immerhin SP-Mitglied und mit der linksgrünen Stadtregierung noch immer auf Du und Du. «Ich sagte immer: Die Bahnhofstrasse müsst ihr für so etwas vergessen», verriet Ledergerber dem Klein Report; die wäre für einen solchen Anlassen mit allen Verkehrsumleitungen einfach eine Schuhnummer zu gross. «Nicht aber das Limmatquai, die Stadtanlagen um den Bürkliplatz oder der Lindenhof.»