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Donnerstag
08.07.2010

Guido Wietlisbach wird ab 1. August neuer CEO der zur Wirz Gruppe gehörenden Agentur Assai Dialog+Digital. Der Klein Report hat sich mit dem 49-jährigen Dialogmarketing-Fachmann über sein Comeback in der Kommunikationsbranche und seinen Unternehmergeist unterhalten.

Klein Report: Guido Wietlisbach, Sie haben sich - zumindest operativ - während mehr als zwei Jahren aus der Schweizer Kommunikationsbranche herausgehalten, nun steigen Sie als CEO bei Assai Dialog+Digital ein, dem Dialogmarketing-Angebot der Wirz Gruppe. Wie kam es zu diesem Comeback?

Guido Wietlisbach: «Ehrlich gesagt war ich mir lange sicher, nicht wieder in die Kommunikationsbranche zurückzukehren. Denn ich sehe mich in erster Linie als Unternehmer, und dafür schien mir der Spielraum in dieser Branche mit mehrheitlichen Netzwerkagenturen zu klein. Doch mit der Zeit kam die Freude an der Kommunikation Schritt für Schritt wieder zurück. Und spätestens vor einem Jahr war für mich klar, dass ich nach Ablauf meines Konkurrenzverbots auch operativ in die Branche zurückkehren würde. Ich erinnerte mich dabei an einen Leitspruch von Lao-Tse: Going on means going far. Going far means returning.»

Gab es für sie auch andere Optionen als die CEO-Position bei Assai?

Wietlisbach: «Auf jeden Fall. Die Option Wirz Gruppe tat sich für mich sogar erst relativ spät auf. Mein erstes Gespräch in diese Richtung mit dem CEO der Wirz Gruppe, Geri Aebi, hatte ich vor zwei, drei Monaten. Bis zu diesem Zeitpunkt ging ich eher davon aus, dass ich mich irgendwann in diesem Jahr wieder selbstständig machen werde. Geri Aebi erkundigte sich damals bei mir, ob ich ihm eine geeignete Person für die zu besetzende Position als CEO von Assai Dialog+Digital empfehlen könne, welche profunde Kenntnisse im Bereich Dialogmarketing mitbringe. Schliesslich meinte er nach kurzer Zeit: Wieso machst du es nicht selber? Nach reiflichen Reflektionen willigte ich ein, nachdem ich klar erkannt habe: Wenn eine Anstellung bei einer Agentur, dann bei Wirz.»

Ihre Hauptaufgabe als neuer Geschäftsführer wird sein, Wirz Assai verstärkt Richtung Dialogagentur zu entwickeln. Was heisst das konkret?
Wietlisbach: «Assai wurde ursprünglich als reine Digitalmarketingagentur gegründet, kommt also aus dem Online-Bereich. In den letzten Jahren hat der Verwaltungsrat der Wirz Gruppe entschieden, den Fokus zu erweitern: Statt in Kanälen wie Online, Offline etc. zu denken, soll der Schwerpunkt für Assai beim Dialog als kanalunabhängige Kommunikationsform liegen. Wir haben also den Anspruch, eine Agentur zu entwickeln, in welcher der Dialog als Haltung verstanden werden soll, nicht als Prozess oder Technik. Darin liegt auch die spannende Herausforderung meiner neuen Aufgabe: aus einer Agentur mit einer klaren Online-Heritage eine solche zu bilden, bei welcher diese Kernkompetenz weiterhin erhalten bleibt, die jedoch nicht mehr in alt oder neu, in Offline oder Online, in Print oder Bites denkt, sondern grundsätzlich in Dialog.»