Die Kontrollorganisation ICANN will keine konkurrierenden Gruppen, die ohne ihre Genehmigung Top-Level-Domains (TLD) einführen. Die 1998 von der US-Regierung eingesetzte ICANN hatte im letzten November die neuen TLDs «.name», «.biz», «.info», «.museum», «.pro», «.coop» und «.aero» genehmigt. Die US-Firma News.net führte von sich aus 20 zusätzliche TLDs ein, beispielsweise «.car», «.kids» und «.xxx». Auf einer Konferenz in Stockholm am Sonntag sagte ICANN-Vorstandschef Stuart Lynn, Internet-Nutzer würden in die Irre geführt, wenn sie etwa bei der Suche nach Websites ausser den genehmigten Adress-Endungen mit weiteren Top-Level-Domains konfrontiert würden. Chairman Vint Cerf wertete dies als Gefahr für das Internet: «Es gibt keine Ordnung, wenn jeder einen TLD-Namen einführen kann.» Auch E-Mails könnten deshalb an die falsche Adresse geraten. Nebst News.net gibt es weitere Organisationen, die eine TLD-Registrierung bei ICANN umgehen, so etwa in Ländern, deren Schrift nicht auf dem lateinischen Alphabet beruht. Aber auch innerhalb der ICANN sehen einige die konkurrierenden TLDs nicht als Gefahr. Die Konkurrenzorganisationen könnten kaum ein Interesse daran haben, Internet-Surfer irrezuführen.
Montag
04.06.2001