Die «Spiegel»-Redaktion hat sich namhaft verstärkt. Wie das Magazin mitteilt, werden die Aufdecker der «Ibiza»-Affäre, Bastian Obermayer und Frederik Obermaier, künftig ihre Recherchen bei der «Spiegel»-Gruppe veröffentlichen.
Zuvor arbeiteten die beiden Reporter für die «Süddeutsche Zeitung».
Der «Spiegel» will mit den neuen Verpflichtungen seine Position als «führendes deutschsprachiges Magazin für investigativen Journalismus» weiter stärken und stellt dafür auch die entsprechenden Strukturen neu auf. «Spiegel»-Chefredaktor Steffen Klusmann kommentiert in seinem Magazin: «Wir freuen uns sehr, mit Bastian Obermayer und Frederik Obermaier zwei der besten investigativen Journalisten Deutschlands an uns zu binden.» Mit ihrer Neugier, ihrem journalistischen Verständnis und ihrer internationalen Vernetzung würden sie hervorragend zum «Spiegel» passen.
Die beiden Investigativ-Journalisten freuen sich auf ihren neuen Verlag, weil dieser «wie nur wenige andere Medienhäuser weltweit für aufwändige Recherchen mit Wucht und Impact steht».
Bastian Obermayer war seit 2018 Ressortleiter Investigative Recherche bei der «Süddeutschen Zeitung». Er absolvierte die Deutsche Journalistenschule, zuvor studierte er Politik, amerikanische Kulturgeschichte und Geschichte.
Frederik Obermaier war seit 2021 stellvertretender Leiter des Ressorts Investigative Recherche bei der «Süddeutschen Zeitung». Er ist Mitglied im Netzwerk Recherche, dem Forbidden-Stories-Netzwerk, dem International Consortium of Investigative Journalist sowie Mitgründer des Anti Corruption Data Collective.
Gemeinsam initiierten und koordinierten Obermayer und Obermaier die internationalen Rechercheprojekte «Panama Papers», «Paradise Papers» und zuletzt «Suisse Secrets». Für die «Panama Papers» wurden sie unter anderem mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet.
Das Team der «Süddeutschen Zeitung» veröffentlichte gemeinsam mit dem «Spiegel» die Recherche über ein heimlich aufgenommenes Video, das den damaligen österreichischen Vize-Kanzler Heinz-Christian Strache innerhalb von nicht einmal 24 Stunden zum Rücktritt zwang. Die indirekten Folgen des Skandals haben später auch Sebastian Kurz seinen Job als Kanzler gekostet.
Über die sogenannte «Ibiza»-Affäre und die «Panama Papers» haben Obermayer und Obermaier internationale Bestseller geschrieben. Das Buch «Die Ibiza-Affäre – Innenansichten eines Skandals» wurde zuletzt von Sky als fiktionale Serie verfilmt.