Die HypoVereinsbank will für mehr als eine Milliarde Euro die Beteiligung der angeschlagenen KirchGruppe am Axel Springer Verlag kaufen, wie die Deutsche Presseagentur (dpa) am Montagabend mitteilte. Damit verschafft das deutsche Kreditinstitut der finanziell in die Enge getriebenen KirchGruppe neuen Spielraum. Die HypoVereinsbank wollte die überraschende Nachricht jedoch nicht kommentieren. HypoVereinsbank-Chef Albrecht Schmidt sicherte Leo Kirch dem Vernehmen die Bereitschaft zu, das 40%-Paket zu übernehmen. Den dpa-Informationen zufolge ist die Übernahme des Springer-Pakets Teil einer umfassenden finanziellen Lösung. Laut früheren Angaben beläuft sich das HypoVereinsbank-Engagement auf weniger als 500 Millionen Euro. Die Bank wolle aber auch Geld mit dem überraschenden Einstieg bei Springer verdienen, hiess es in Branchenkreisen. Damit sei der Versuch der Deutschen Bank gescheitert, Kirch unter Druck zu setzen, um eine Aufteilung der KirchGruppe zu erreichen. Die Schulden der KirchGruppe belaufen sich auf fünf bis sechs Milliarden Euro. Auslöser der aktuellen Krise war eine Forderung des Springer-Verlags über 770 Millionen Euro für eine ProSiebenSAT.1-Beteiligung. Mehr zu Kirch unter: Keine Kredite mehr für KirchGruppe?
Dienstag
12.02.2002