Ein «Gericht» der Huthi-Rebellen hat im Jemen vier Journalisten zum Tode verurteilt. Sie arbeiteten für Medien, die für die von den Rebellen bekämpfte Regierung Partei ergriffen.
Abdul Chalek Amran, Akram al-Walidi, Hareth Humaid und Taufik al-Mansuri berichteten auf Online-Portalen, in Zeitungen und für Nachrichtenagenturen über das Kriegsgeschehen und über Menschenrechtsverletzungen der Huthis.
Schon vor ihrer Verurteilung hielten die Rebellen sie und sechs weitere Journalisten fast fünf Jahre lang unter katastrophalen Bedingungen fest, verhörten sie unter Zwang und folterten sie, wie Reporter ohne Grenzen (RSF) schreibt.
«Dass Medienschaffende im Jahr 2020 auf so archaische Weise bestraft werden sollen, ist eigentlich kaum vorstellbar», so die Journalistenorganisation weiter. «Allerdings fordert die Justiz in repressiven Staaten gar nicht so selten die Todesstrafe für Journalistinnen und Journalisten, die den Mächtigen zu unbequem geworden sind.»
Solche Fälle gab es in jüngerer Vergangenheit zum Beispiel in Afghanistan, im Iran, in Kamerun, Mauretanien und Nordkorea.