Noch vor der Präsidentenwahl in der Türkei am Sonntag ist der Chefredaktor der türkischen Zeitung «Hürriyet» zurückgetreten. Enis Berberoglu selber gab keine Stellungnahme ab, die Dogan-Mediengruppe veröffentlichte lediglich die Aussage, dass Berberoglu auf eigenen Wunsch zurücktrete und es «keine politischen Gründe habe».
Der islamisch-konservative Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan hat die regierungskritische Zeitung «Hürriyet» wiederholt kritisiert. Erdogan, der am Sonntag zum neuen Staatspräsidenten gewählt wurde, warf am Donnerstag der Dogan-Gruppe vor, über einen ihrer Fernsehsender islamfeindliche Kommentare verbreitet zu haben.
Erdogan und Aydin Dogan, Inhaber des Medienkonzerns Dogan, haben seit Jahren das (politische) Heu nicht auf der gleichen Bühne und tragen ihre Meinungsverschiedenheiten öffentlich aus.