Er verstarb diese Woche. Der grosse Abwesende Hugo Loetscher war gleichwohl allgegenwärtig beim Gartenfest des Diogenes-Verlags am Donnerstagabend im Firmensitz unweit des Zürcher Schauspielhauses. Hatten die Verantwortlichen daran gedacht, das traditionelle zwangslose Zusammentreffen von Autoren, Künstlern, Verlagsleuten und Medienschaffenden abzusagen? Pressesprecherin Ruth Geiger meinte gegenüber dem Klein Report: «Ja, das haben wir in Erwägung gezogen, doch Hugo Loetscher wäre für das Fest gewesen». Fotografen und Kameraleute hatte der Verlag allerdings ausgeladen. Es sollte keinen Pressewirbel geben, keine Mikrofone, Kameras und Umfragen zum Tod Loetschers.
Eine schöne Überraschung für die Verlags-Verantwortlichen war die Anwesenheit von John Simenon, Sohn von Maigret-Erfinder Georges Simenon, der vor 20 Jahren in Lausanne gestorben ist. «Er brachte die Bilder zu einem geplanten Buch über seinen Vater», erzählte Pressesprecherin Ruth Geiger.
Am Buffet verköstigten sich auch eine Reihe von Anwälten: Prof. Peter Nobel und Gattin, deren Familie im Appenzell vor Jahren eine kleine Druckerei betrieb und die «Appenzeller Landeszeitung» in einer Auflage von 900 Exemplaren herausgab, Anwalt Adriano Viganò, der seit ein paar Tagen zusammen mit Anwalt Michael Werder die neue Kanzlei «Werder.Viganò» betreibt, und Medienanwalt Urs Saxer. Aus der Medienwelt wurden gesichtet: Radiopionier Roger Schawinski (Radio 1), Helmut-Maria Glogger (Ringier), Hildegard Schwaninger («Who is who»), Hansjörg Utz (Leiter «10 vor 10») und Martin Walker (Verlag und Redaktionsbüro Walkwerk GmbH).
Zu den Diogenes-Autoren Rolf Dobelli, Urs Widmer, der just seinen neuen Roman «Herr Adamson» auf den Markt gebracht hat, oder Martin Suter gesellten sich beim Gartenfest auch Bundesrat Moritz Leuenberger und seine Gattin, die Architektin Gret Loewensberg. Ebenfalls gesichtet wurden Autor Jürg Amann, die Illustratorin Tanja Hauptmann, aktive und passive Fernsehleute (u. a. Madeleine Hirsiger und Peter K. «PKW» Wehrli) sowie der Filmer Xavier Koller («Der schwarze Tanner», «Reise der Hoffnung», «Schloss Gripsholm», usw.). «Xavi» fliegt bereits am Samstag wieder nach Los Angeles, nachdem er die Dreharbeiten zu einem halben Dutzend Werbefilme à 40 Sekunden für das Schweizer Produkt Emmentaler abgeschlossen hat, die ab September gezeigt werden. Ob der Käse oder die Löcher im Mittelpunkt stehen, fragte Klein-Report-Mitarbeiter Rolf Breiner den Filmer. «Es sind Kühe», gab Koller zurück.
Auch Markus Imboden («Bella Block», «Ein starkes Team», «Komiker») hatte Dreharbeiten beendet, in diesem Fall an der Nordsee. Sein ZDF-Thriller «Mörder auf Amrum» (mit Barbara Rudnik in ihrer letzten Rolle) wird im Rahmen des Filmfests Hamburg (14. September bis 3. Oktober) aufgeführt und im nächsten Jahr ausgestrahlt.
Letzte Woche noch in Locarno, jetzt am Diogenes Gartenfest: Autor Martin Suter war mit sich rundum zufrieden, sehr sogar mit der Verfilmung seines Drehbuchs für «Giulias Verschwinden». Nein, in die Dreharbeiten von Christoph Schaub habe er sich nicht eingemischt, erklärte er gegenüber dem Klein Report. Ein neuer Roman liegt quasi vor und wird im Januar erscheinen: «Der Koch» - natürlich im Diogenes Verlag.
Ein Mönch beim Diogenes Gartenfest? Was hatte das zu bedeuten? Der Benediktiner Gerold Zenoni, der sich unter anderem auch um Medienaufgaben im Kloster Einsiedeln kümmert, war als Autor geladen. Er hatte vor ein paar Wochen Doppelolympiasieger Simon Ammann und Weltmeister Andreas Küttel, die bekanntesten Skiflieger der Schweiz, für die Benediktinerzeitschrift «Salve» interviewt. Das vollständige Gespräch wird dann auch Eingang in Bruder Gerolds Buch «Treffpunkt Kloster Einsiedeln - Berühmte Persönlichkeiten im Stift Einsiedeln» finden. Unter anderem sei da auch von einem gewissen Casanova die Rede, verriet der Benediktiner schmunzelnd dem Klein Report.
Samstag
22.08.2009



