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Montag
17.06.2002

Neue Kündigungswelle bei Huber+Suhner. Das Unternehmen muss wegen des schlechten Geschäftsgangs im Telekommunikationsbereich 150 der 2 000 Stellen in der Schweiz abbauen. Ein wesentlicher Teil des Abbaus wird durch Entlassungen erfolgen. Bereits letztes Jahr mussten weltweit 1 100 Arbeitsplätze gestrichen werden – 450 davon in der Schweiz. Vom jetztigen Abbau betroffen seien die Standorte Pfäffikon und Herisau, teilte Huber+Suhner, Anbieterin von Polymer-Systemen sowie Systemen der Nachrichtentechnik, am Montag mit. Die Massnahme soll in den nächsten Monaten umgesetzt werden. Ein «wesentlicher Teil» könne nicht mit natürlichen Abgängen aufgefangen werden. «Die ersten Kündigungen seien per Ende Juni zu erwarten», erklärte Huber+Suhner-Sprecher Matthias Stahel. Weitere Entlassungen würden im Verlauf des Sommers ausgesprochen. Der Prozess soll bis Ende Jahr abgeschlossen sein.

In einer ersten Reaktion fordert die Gewerkschaft Industrie, Gewerbe, Dienstleistungen (Smuv) Huber+Suhner auf, auf Entlassungen zu verzichten, solange Überzeit gefahren werde. Zudem seien vorzeitige Pensionierungen in allen Bereichen konsequent vorzunehmen und die Möglichkeit von Kurzarbeit auszuschöpfen. Smuv pocht auf die Einführung eines Solidaritätsmodelles basierend auf Arbeitszeit-Reduktion. Die Gewerkschaft sei überzeugt, dass nicht allein die schlechte wirtschaftliche Lage auf dem Telekommunikationsmarkt, sondern auch Fehleinschätzungen des Managements für die Massnahme verantwortlich gemacht werden müsse. Zu lange und zu stark habe das Unternehmen auf den Bereiche Telekommunikation gesetzt, kritisiert die Smuv.