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Freitag
30.06.2017

Medien / Publizistik

Hongkong: Repressionen gegen Medien

Hongkong: Repressionen gegen Medien

Die Journalistenorganisation Reporter ohne Grenzen (ROG) kritisiert die Regierung in Hongkong scharf. Kurz vor dem 20. Jahrestag der Übergabe an China sei die Medienfreiheit in der Metropole «im freien Fall».

Die ehemalige britische Kronkolonie wurde am 1. Juli 1997 an China übergeben und ist seit nun bald 20 Jahren eine Sonderverwaltungszone. Hongkong geniesst somit «eine hohen Grad an Autonomie vom Festland und Rechte wie Pressefreiheit und Versammlungsfreiheit», schreibt ROG in einer Mitteilung. Seit Peking aber seinen Einfluss vergössern will, stehen diese Errungenschaften nun auf dem Spiel.

Christian Mihr, Geschäftsführer von ROG, warnt: «Zwei Jahrzehnte nach der Übergabe Hongkongs an China ist die Medienfreiheit in der Sonderverwaltungszone im freien Fall». So wird in der Pressemitteilung auf einen Vorfall im April 2016 verwiesen, bei dem eine Zeitung ihren stellvertretenden Chefredaktor entliess, nachdem das Blatt über die Panama Papers berichtete.

Auch für die Feier zum Jahrestag der Übergabe «haben 26 Journalisten keine Akkreditierung erhalten», so die Organisation. «Online-Medien wurde bereits der Zugang zu einer Pressekonferenz verwehrt», in der die künftige Regierungschefin von Hongkong ihr Kabinett vorstellte.

Dieser Ausschluss beruhe sogar auf einer behördlichen Regelung, die nur Print-Medien an Regierungsveranstaltungen zulässt, da «andererseits die Sicherheit nicht gewährleistet werden könne», argumentiert die Hongkonger Regierung.