Am 4. Februar 2021 ist der libanesische Autor, Filmemacher und Essayist Lokman Slim von Unbekannten brutal ermordet worden. Als Intellektueller und Archivar von Umam, des von ihm 2004 mitgegründeten Archivs über den libanesischen Bürgerkrieg, hat er immer wieder in die Politik eingegriffen.
Das Zürcher Kultur-Zentrum Kosmos will dem Mordopfer mit einem Filmabend gedenken. Mit seiner Ehefrau Monika Borgmann hat Lokman Slim «zwei erschütternde Dokumentarfilme hinterlassen», wie Samir und die Schweizer Freunde und Freundinnen von Lokman Slim dem Klein Report schreiben.
Die Filme «Tadmor» und «Massaker» wurden beide an grossen internationalen Filmfestivals gezeigt und mit vielen Preisen ausgezeichnet.
Zwischen den beiden Filmen, die am 23. Juni ab 18 Uhr gezeigt werden, wird es mit der Witwe und Ko-Regisseurin Monika Borgmann ein Gespräch über das Vermächtnis von Lokman Slim geben.
Die Streitbarkeit von Lokman Slim sei ihm zum Verhängnis geworden. Vom in Auflösung stehenden Staat und seiner korrupten Elite im Libanon ist keine Aufklärung des Verbrechens zu erwarten.
Die Betroffenen im Zürcher Kosmos «verlangen deshalb eine unabhängige Untersuchung des Mordes». Dazu wurde eine Unterschriftensammlung gestartet, um die Europäische Union dazu zu bringen, diese Untersuchungskommission zu bilden.
Unterschreiben kann man auf: http://chng.it/KWr82RKjp7
Nach den Filmvorführungen wird Jean Perret, ehemaliger Direktor des Filmfestivals von Nyon «Visions du Réel» und der Filmabteilung an der Hochschule für Kunst in Genf, zusammen mit Monika Borgmann erläutern, weshalb das Archiv der Umam in der Schweiz in Sicherheit gebracht werden muss und wie das Schweizer Komitee dies umsetzen will.