«The new normal is the old one»: So lässt sich eine Studie zum Digitalisierungsschub, den das Coronavirus den Schweizer KMU beschwert hat, auf eine Formel bringen.
Dass trotz Digital-Hype nach (zwischenzeitlichem) Abklingen der Pandemie sich nicht sehr viel verändert hat, zeigt sich zum einen in der Cybersicherheit bei den kleinen und mittleren Unternehmen (KMU).
«Das Thema hat trotz starker Präsenz in den Medien einen niedrigen Stellenwert bei den befragten Unternehmen», heisst es in der am Dienstag publizierten Studie. So würden die KMU heute nicht häufiger als vor drei Jahren Massnahmen für mehr Cybersicherheit ergreifen.
Nur 18 Prozent der befragten Unternehmen schätzen das Risiko, von einem Cyberangriff betroffen zu sein, der sie für mindestens einen Tag ausser Kraft setzt, als hoch ein.
Wer dann doch etwas tut, dreht an der Technik. Organisatorische Massnahmen werden viel seltener in Betracht gezogen. So vernachlässigen KMU gemäss der Umfrage regelmässige Mitarbeiterschulungen oder das Durchführen von Sicherheitsaudits.
Doch auch wer im Homeoffice die schöne neue Arbeitswelt erblickte, muss nun einen Backlash akzeptieren. Denn mit dem propagierten «Ende» der Pandemie endet auch die Flexibilität der KMU, so die Studie weiter.
Das Homeoffice hat sich nicht als dauerhafter Arbeitsort etabliert. Der Anteil an Mitarbeitenden, die vornehmlich von zu Hause aus arbeiten, sinkt bei Kleinunternehmen wieder fast auf das Vorkrisen-Niveau zurück.
Die KMU-Geschäftsleitungen seien homeofficemüde und möchten ihre Mitarbeitenden wieder in den Büros sehen. Es sei jedoch zu vermuten, dass sich viele Mitarbeitende an einen «modernen, digitalen und hybriden Arbeitsmodus» gewöhnt haben «und diesen auch in kleineren Unternehmen einfordern».
«In Anbetracht des Wettbewerbs um die knappen Fachkräfte sind Geschäftsführende also gefragt, die Chancen der modernen, digitalen Arbeitswelt zu nutzen», heisst es in der Studie, für die unter anderem die Standortinitiative Digitalswitzerland verantwortlich zeichnet.