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Montag
04.02.2002

Noch nie zuvor hat Hollywood im Vorfeld der Oscar-Nominierungen so viel Geld ausgegeben wie in diesem Jahr. Einige Studios lassen sich die Werbung für ihren Film gar zehn Millionen Dollar (17 Millionen Franken) kosten. Das sei das Doppelte des Betrages, der noch vor zwei Jahren ausgegeben wurde, berichtete die «New York Times» am Sonntag. Die massiven Werbeanstrengungen erklären sich teilweise daraus, dass es in diesem Jahr keinen klaren Favoriten auf eine Oscar-Nominierung gibt, schreibt die Zeitung. Allein die Werbeausgaben in den Fachzeitschriften Hollywoods und in den grossen Tageszeitungen von Los Angeles und New York sind dem Bericht zufolge um gut 20% gestiegen. In diesen beiden Grossstädten leben die meisten der 6 000 Insider der Filmindustrie, deren Stimme über die Oscar-Nominierung- und Vergabe entscheidet. Das Nachsehen haben kleinere Studios, die unabhängige, mit einem geringen Budget erstellte Filme wie beispielsweise «Monster's Ball» ins Oscar-Rennen schicken. «Miramax gibt ein Vermögen aus. Und die Leute von DreamWorks führen eine Kampagne, als wollten sie einen politischen Kandidaten an die Macht bringen», klagte Tom Ortenberg, Präsident von Lions Gate Film, Produzent von «Monster`s Ball».