«Im Westen nichts Neues» war 1928 der Titel eines Antikriegsromans von Erich Maria Remarque, der die Schrecken des Ersten Weltkriegs aus der Sicht eines jungen Soldaten schildert. Inzwischen wurde das Buch bereits zweimal erfolgreich verfilmt.
Nichts Neues also im Westen, wenn Hollywood auch heute wieder mit all seinen künstlerischen Möglichkeiten einen Stellungskrieg gegen den Einmarsch von Wladimir Putin in der Ukraine zu inszenieren versucht.
Präsident Wolodimir Selenski soll bei der Oscar-Gala am 27. März live aus der Ukraine ins Dolby-Theatre in Hollywood zugeschaltet werden, wird spekuliert. Als eine logische Verbindung wird Selenskis Vergangenheit als Comedian und Filmemacher erwähnt.
Eine ähnliche Vergangenheit kann der spätere Gouverneur von California vorweisen. Auch Arnold Schwarzenegger ist über den Film zu seiner Rolle als Politiker gekommen.
Und an diese Vergangenheit hat sich die «steirische Eiche» letzte Woche wieder einmal erinnert. In einer 9-minütigen Rede, die von vielen Kommentatoren inklusive der «Neuen Zürcher Zeitung» weltweit als «rhetorisch brillant» bezeichnet wurde, hat Schwarzenegger die russische Bevölkerung aufgerufen, sich gegen die Propaganda ihres Staates zu wehren.
Das Video hat Arnold Schwarzenegger über alle ihm zugänglichen Kanäle verbreiten lassen. Bis zum Sonntag ist es allein auf Twitter über 20 Millionen Mal angeschaut worden. Dazu kommen Telegram oder Youtube, wo die Ansprache des Hollywood-Stars pro Sprachregion weltweit mit entsprechenden Untertiteln noch einmal jeweils über eine Million Klicks generieren konnte.
Nur eine der vielen genialen Formulierungen in diesem staatsmännisch vorgetragenen Plädoyer für den Frieden ist die Einleitung. Arnold Schwarzenegger erinnert sich dabei, wie er als 14-Jähriger den sowjetischen Gewichtheber Juri Petrowitsch Wlassow persönlich treffen konnte. Der damals «stärkste Mann der Welt» hat den späteren Bodybuilder Schwarzenegger nachhaltig beeindruckt.
Wlassow war Russe und gemäss Schwarzenegger «sehr sympathisch». Und auf dieser Grundlage der Einschätzung eines Volkes hat Schwarzenegger dann die Überleitung zum heutigen «stärksten Mann der Welt» gefunden.
Wladimir Putin könnte die Mahn-Rede gehört haben. Gemäss Recherchen des ZDF hat der Herrscher im Kreml ebenfalls einen Twitter-Account. Putin hat 1,7 Millionen Follower. Er selbst folgt aber nur 22 Accounts. Dazu gehört auch Arnold Schwarzenegger. Weiter folgt Wladimir Putin dem World Economic Forum in der Schweiz, überraschenderweise dem Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg sowie dem Raketen- und Autobauer Elon Musk und Barack Obama.
Ob er den früheren US-Präsidenten einfach vergessen hat zu löschen, muss für den Klein Report weiterhin eines der vielen Geheimnisse von Putin bleiben.