Content:

Montag
03.07.2023

Kino

11'500 Autorinnen und Autoren streiken in Hollywood bereits. Jetzt könnten die Darstellerinnen und Darsteller ihrem Beispiel folgen…      (Bild: Variety)

11'500 Autorinnen und Autoren streiken in Hollywood bereits. Jetzt könnten die Darstellerinnen und Darsteller ihrem Beispiel folgen… (Bild: Variety)

Neue Märkte mit den Streaming-Anbietern sowie neue Techniken mit der künstlichen Intelligenz bringen auch eine neue Unruhe in althergebrachte Machtstrukturen. Das kann Begehrlichkeiten wecken ebenso wie traditionelle Rechte ins Wanken bringen.

Aktuell sind es in Hollywood die Schauspielerinnen und Schauspieler, die ihre Situation überdenken.

Unzufrieden mit ihrem Arbeitsvertrag sind 160’000 Filmschauspieler, die in der Schauspielergewerkschaft SAG-Aftra und im Verband der TV/Film-Studios (AMPTP) organisiert sind. Ihr Arbeitsvertrag mit den grossen Studios in Hollywood sollte Ende Juni auslaufen. Seit Anfang Juni verhandeln die Parteien über einen neuen Deal. Bei diesem gibt es aber noch kein filmreifes Happy-end.

Deshalb war am Freitag kurzfristig ein Streik angesagt. Der Machtkampf konnte aber noch einmal abgewendet werden. Der umstrittene Vertrag wurde bis zum 12. Juli verlängert.

Die gewerkschaftlich organisierten Schauspieler fordern angesichts der hohen Inflation unter anderem höhere Gagen und Folgevergütungen von Disney, Netflix und weiteren Produktionsfirmen. Im Raum steht auch eine bessere Alters- und Krankenversorgung.

Zudem geht es um Fragen zum Umgang mit künstlicher Intelligenz. Stichworte sind hier Avatare nach menschlichen Vorbildern oder virtuelle Kommentar-Sprecher. Die Schauspielerinnen und Schauspieler fürchten, dass ihre Auftritte und Stimmen als Daten für KI genutzt werden könnten, ohne dass sie dafür Geld erhalten.

Bereits Anfang Mai hatten Hollywoods Drehbuchautoren die Arbeit niederlegt, nachdem die Verhandlungen zwischen der Gewerkschaft WGA und den Film- und Fernsehproduzenten geplatzt waren. Der Streik der rund 11’500 Autoren, die für Film, Fernsehen und andere Showformate schreiben, dauert seither an. Sie fordern unter anderem Gehaltserhöhungen und bessere Arbeitsbedingungen.

Hat der Arbeitsausstand der Drehbuchautoren Produktionen für Kino und Fernsehen bereits stark behindert, könnte ein zusätzlicher Schauspielerstreik die Branche mit einem Doppelstreik endgültig zum Stillstand bringen.