Die Preise und Tarife im öffentlichen Verkehr, in der Telekommunikation und im Gesundheitswesen haben den Konsumentinnen und Konsumenten 2019 am meisten Sorgen bereitet: Zusammen verursachten sie fast jede zweite Bürgerbeschwerde beim Preisüberwacher.
Insgesamt bearbeitete Preisüberwacher Stefan Meierhans im letzten Jahr 1679 Bürgermeldungen, steht in seiner am Montag veröffentlichten Jahresstatistik. Die meisten davon betrafen Preise im Bereich des öffentlichen Verkehrs (19 Prozent), gefolgt von der Telekommunikation (13 Prozent) und dem Gesundheitswesen (11 Prozent).
Entsprechend prägten diese Schwerpunkte auch die Tätigkeit des Preisüberwachers: So verständigte sich Meierhans mit den SBB auf eine Entschädigung der Kundschaft im Umfang von 230 Millionen Franken.
Unter anderem erhielten alle Halbtax-Abonnenten automatisch 15 Franken gutgeschrieben. Aufgrund der gesenkten Trassenpreise erwarte der Preisüberwacher per Fahrplanwechsel im Dezember 2020 auch allgemeine Tarifsenkungen.
Im Bereich der Telekommunikation standen die Netzzugangspreise der Swisscom im Vordergrund. Die Kommunikationskommission (ComCom) hat diese nach Konsultation des Preisüberwachers deutlich gesenkt.
Die entsprechenden ComCom-Entscheide sind noch nicht rechtskräftig, weil Swisscom Beschwerden beim Bundesverwaltungsgericht eingelegt hat.
Auch die Preise für den Zugang zum Glasfasernetz der Industriellen Betriebe der Stadt Zürich sind gemäss Stefan Meierhans zu hoch, weshalb er eine «deutliche Senkung» empfohlen habe. «Dieser Empfehlung ist die Stadtregierung vorerst noch nicht gefolgt», heisst es im Jahresbericht.