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Donnerstag
03.12.2015

Medien / Publizistik

78 Prozent des TV-Marktes in Kambodscha entfallen auf nur vier Medienunternehmen. Die Eigentümer von sieben der zehn wichtigsten Fernsehsender bekleiden selber Regierungsämter oder sind als Berater mit der Regierung verbandelt.

Der Besitzer des Cambodian Broadcasting Service, Kith Meng, kontrolliert mit seinem landesgrössten TV-Sender 47 Prozent des Fernsehmarktes. Via Tochterunternehmen mischelt er auch im Telefon-, Internet- und Ditigal-TV-Markt kräftig mit.

Auch in den Printmedien laufen die Fäden in den Händen einiger weniger zusammen. Hier ist der Durchschlag auf die öffentliche Meinungsbildung allerdings weniger brisant, weil die Zeitungen nur von jedem zehnten Kambodschaner gelesen werden. Leicht weniger drastisch ist die Medienkonzentration beim Radio, das nur noch rund 3 Prozent der Bevölkerung erreicht.

Zusammengetragen hat die Daten Reporter ohne Grenzen (ROG) in Kooperation mit der Cambodia Media and Research for Development. «Der hohe Konzentrationsgrad offenbart, dass es an einem angemessenen gesetzlichen Rahmen mangelt. Eine unabhängige Medienbehörde gibt es nicht», schreibt ROG am Mittwoch.

Die Journalistenorganisation fordert eine unabhängige Behörde, die die Medienkonzentration und den Medienbesitz reguliert und die Vergabe von Lizenzen transparent regelt.