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Montag
15.12.2003

Nach dem ADSL-Boom soll nun das mobile Internet den Markt erobern. Von Wireless Lan und Co. jedenfalls versprechen sich die deutschen Telekommunikationsunternehmen die grösste Zahlungsbereitschaft neben dem Telefonieren. Bis zum Jahr 2006 werden 95% bereit sein, sich den mobilen Zugang zum Web etwas kosten zu lassen. Durchschnittlich 70% werden für mobile Info-Dienste, Banking und Verkehr zahlen. Das ist ein Ergebnis einer aktuellen Umfrage des «Branchenkompasses Telekommunikation» von Mummert Consulting und dem F.A.Z.-Institut für die Marktforschungsgesellschaft Forsa bei 100 Topmanagern der Branche.

Noch vor zwei Jahren war das mobile Mailen der vermeintliche Kassenschlager: Die Anbieter meinten, dass 85% der Kunden dafür in die Tasche greifen würden. Heute liegt die Quote bei weniger als zwei Dritteln. Stattdessen setzen die Anbieter heute auf die Vermarktung des reinen Zugangs zum Internet: 85% der Privatkunden und fast alle Geschäftskunden seien bereit, dafür zu zahlen, vermuten die Entscheider. Ferner rechnen sie, dass sich vier von fünf Firmenkunden mobile Informationen etwas kosten lassen würden. Unter den Privatkunden dürften es nur drei von fünf sein. Noch deutlicher zeigt sich der Unterschied bei der Verkehrstelematik: Dort beträgt das Verhältnis 90 zu 50%.

Beim Bezahlen per Handy, dem so genannten M-Payment, haben die Mobilfunkanbieter fast jede Hoffnung auf Einnahmen aufgegeben. Nur einer von fünf Anbietern erwartet, dass seine Kunden bereit sind, dafür zu bezahlen. Im Durchschnitt der Telekommunikationsbranche sagen noch rund 60% der Unternehmen, dass die Kunden auf solche Lösungen warten.