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Freitag
25.10.2002

Ein Ei gleicht dem anderen. Diese Kritik mussten sich die Schweizer Privatradios vor einigen Wochen von Marc Furrer vom Bundesamt für Kommunikation gefallen lassen. Seit Monaten tobt ein Kampf um (jüngere) Radiohörer und Einschaltquoten: Die Formatierungswelle hat selbst die kleinste Radiostation im Land erfasst. Beim Zürcher Sender Hitradio Z macht sich nun seit einigen Wochen eine «Task Force» um Bendicht Luginbühl Gedanken, wie die Radiostation wieder ein unverwechselbareres Profil erhalten könnte. Neben Luginbühl, Mitglied der Geschäftsleitung von Goldbach-Media, gehören Jürg Bachmann, VR-Delegierter von Hitradio Z, Geschäftsführer Daniel Deicher und dessen Stellvertreter Dani Büchi sowie Marketingleiter Mike Gut zum Team.

Am Montag ist die erste Phase der «Task Force» mit der Bestandesaufnahme (Beurteilung und Bewertung) abgeschlossen. Erste Änderungen wurden bereits vorgenommen, wie Bendicht Luginbühl dem Klein Report am Freitag bestätigte. «Ich habe mit den meisten Mitarbeitern individuelle Gespräche geführt. Daraus ergab sich ein umfassendes Urteil. Es zeigte, dass die Leute gerne für den Sender arbeiten und in Zukunft auf Kontinuität und Information setzen», sagte er. «In Zukunft wird es vermehrt Z wie Zürich sein, ein Züri-Radio», fügte er an. «Jetzt muss jeder einzelne im Team entscheiden, ob er das Konzept mitträgt - was bei den meisten aber schon passiert ist.»

Es ist anzunehmen, dass der Lokalsender unter anderem den Nachrichtenbereich wieder verstärken wird und sich ganz generell ein unverwechselbares Profil verpassen möchte. Luginbühl selber ist ein alter Radiohase, hat er doch DRS 3 mitgegründet und lange Jahre für DRS 1 gearbeitet, bevor er unter anderem 1999 Swisscontent gegründet und als CEO bis im Mai 2002 geleitet hatte. Hitradio Z hat seine Marketingstrategie am konsequentesten - möglicherweise aber eben auch zu stringent - durchgezogen. Das Publikum murrt jedenfalls und ist die vielen Werbe-Trailer auf den Sendern satt.