Mexiko, das grösste spanischsprachige Land der Welt, gilt als Land der Bücher-Muffel. In der PISA-Studie landeten die mexikanischen Schüler in Sachen Lesen weit hinten. Präsident Vicente Fox, selber kein Büchernarr, will das ändern mit dem nationalen Programm «Hacia un País de Lectores» («Hin zu einem Land der Leser»), dessen Ziel es ist, die Zahl der Leseratten im Lande der Azteken deutlich zu erhöhen. Mit staatlichen Geldern von umgerechnet mehr als 660 Millionen Franken sollen mehr Bibliotheken entstehen, die Bestände der bestehenden erweitert und mit Hilfe einer Werbekampagne in den Medien die Lust am Buch geweckt werden. Bill Gates steuert aus seiner Stiftung 31,5 Millionen Euro zum Programm bei, um 1 200 Bibliotheken mit Computern auszustatten. Im Rahmen der Lese-Kampagne soll die Produktion von Nicht-Schulbüchern von 100 auf 130 Millionen pro Jahr erhöht werden. Die spanische Tageszeitung «El País» bezeichnete das Programm bereits als das wohl ehrgeizigste in Lateinamerika.
Montag
17.06.2002