Noch immer herrscht Unklarheit über die Zukunft des KirchPayTV-Senders «Premiere»: In dieser Woche wurde kein Insolvenzantrag eingereicht. Noch gebe es weitere Verhandlungen zwischen Gesellschaftern, Gläubigerbanken und dem Kirch-Management, hiess es in Insider-Kreisen. Besonders Rupert Murdoch sei allen Dementis zum Trotz noch immer an einer Mehrheit bei «Premiere» interessiert. Nach wie vor wird aber nicht ausgeschlossen, dass er einen Insolvenzantrag abwarten und erst dann zugreifen werde.
Die Dresdner Bank räumte am Donnerstag mit Gerüchten um die Krich-Krise auf: Ihre Kredite seien durch den spanischen TV-Sender Telecinco gut abgesichert. Dem Vernehmen nach hat die Dresdner Bank Kirch 460 Mio. Euro geliehen. Der Medienkonzern EM.TV gab wiederum bekannt, er wolle die in der vergangenen Woche erworbenen Merchandisingrechte für die Fussball-WM 2006 in Deutschland mit Hilfe der Banken finanzieren. EM.TV-Chef Werner E. Klatten versicherte, die Garantiezahlungen an den Fussball-Weltverband FIFA könnten problemlos auch aus der Liquidität des Unternehmens bestritten werden.
Der Chef der bayerischen Staatskanzlei, Erwin Huber (CSU), zeigte sich zuversichtlich über die Aussichten für die Premiere- Dachgesellschaft KirchPayTV. «Es sieht so aus, als könnte Premiere den Betrieb auf absehbare Zeit fortführen», sagte Huber dem «Münchner Merkur» am Samstag. Mehr dazu: EM.TV ist verantworlich für Fussball-WM Merchandising und Kirch-Krise: Gespräche um «Premiere» dauern an
Samstag
13.04.2002