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Donnerstag
12.06.2003

Meilenstein für die Schweizer Filmwelt: Highlight Communications aus Pfäffikon SZ spannt mit Constantin zusammen, einer der wichtigsten deutschen Filmproduktionsfirmen. Im April dieses Jahrs hatte Highlight ein Constantin-Aktienpaket von 16,35% von der angeschlagenen deutschen EM.TV erworben. Damit erhöhte Highlight seinen Anteil am deutschen Unternehmen auf 41,35%. Am Donnerstag lief die Eingabefrist für das von Highlight und Constantin vereinbarte Pflichtangebot an die 33% der freien Aktionäre ab. Das Kaufangebot liegt nun zur Prüfung bei der deutschen Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht, wie die sda am Donnerstag berichtete. Mit einem Entscheid wird in den nächsten Tagen gerechnet.

Bernd Eichinger, Geschäftsleiter und Firmengründer der Constantin, befürchtete eine feindliche Übernahme. Eichinger, der selbst 25,1% der Constantin-Titel hält, einigte sich mit den Schweizern nach einem wochenlangen Verhandlungsmarathon. Highlight Communications verpflichtet sich dabei unter anderem, die Beteiligungsgrenze von 50,1% an der Constantin nicht zu überschreiten. Produzent Eichinger bleibt Aufsichtsratschef und behält seine Sperrminorität. Zudem wurde ihm ein Vorkaufsrecht eingeräumt.

Die Highlight Communications verwertet seit 1983 internationale Filmrechte und verfügt über einen Stock von 750 Filmen. Seit dem Börsengang im Mai 1999 hat sie ihre Geschäftstätigkeit ausgeweitet, und zwar durch eine 80-%-Beteiligung an der im Sportbereich tätigen Gesellschaft Team. Team vermarktet weltweit exklusiv die Rechte an der Uefa-Champions League.

Obwohl Constantin und Highlight auch in Zukunft eigenständig operierten, sei die Synergie der Kerngeschäfte optimal, sagte Highlight-Chefjurist Martin Wagner gegenüber der sda. Eine Übernahme ohne Eichinger wäre hingegen nicht denkbar gewesen, sei er doch «die Schlüsselfigur des Erfolgs» der deutschen Filmproduktion.