Die Unruhen zwischen Hindus und Moslems in Indien erinnern die Bestsellerautorin Arundhati Roy («Der Gott der kleinen Dinge») an Deutschland unter den Nazis in den dreissiger Jahren. «Die Parallelen zwischen dem heutigen Indien und Deutschland vor dem Krieg sind erschreckend», schrieb Roy in der am Montag erschienen Ausgabe des indischen Nachrichtenmagazins «Outlook». Die Unruhen hatten Ende Februar mit dem Anschlag fanatischer Moslems auf einen Zug begonnen. Es kam zu Gewalt gegen Moslems und zu Strassenschlachten. Offiziell kamen bis heute mehr als 800 Menschen ums Leben, während inoffiziell von bis zu 2000 Toten die Rede ist. Hintergrund ist eine Kampagne fundamentalistischer Hindus für den Bau eines Tempels auf den Trümmern einer Moschee in Ayodhya im Norden Indiens. Der Faschismus habe mit der Gewalt der vergangenen Wochen seine Spur in Indien hinterlassen, meint die Schriftstellerin. Mehr zu Arundhati Roy unter: Indische Autorin sitzt «symbolische» Strafe ab
Montag
29.04.2002