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Montag
26.01.2004

Die auf Neuseeland verfilmte Saga von J.R.R. Tolkien hat auch die Golden-Globe-Jury in ihren Bann gezogen: Die dritte Folge von «Der Herr der Ringe - Die Rückkehr des Königs» hat bei der Vergabe der Golden Globes mit vier Preisen knapp vor der Komödie «Lost in Translation» gewonnen. Der Trilogie dritter Teil wurde in der Nacht zum Montag in Beverly Hills in den Sparten Filmdrama, Musik und Filmsong ausgezeichnet. Ausserdem holte sich Peter Jackson den begehrten Regie-Preis. Der Neuseeländer widmete die Auszeichnungen seinem Schöpfer, dem englischen Sprachforscher J.R.R. Tolkien. Für die Verfilmung der Trilogie benötigte der Regisseur insgesamt sieben Jahre.

Sofia Coppolas Liebeskomödie um zwei leicht verschupfte Amerikaner in Tokio, «Lost in Translation», erhielt vom Verband der Auslandspresse drei Trophäen - als beste Komödie, für Coppolas Drehbuch und für Bill Murray als bester Komödien-Darsteller. In seiner Danksagung hob er die Regisseurin Coppola hervor. Ihr Film sei so gut, dass wohl jeder Schauspieler im Saal neidisch auf ihn sei. Neben Murray waren unter anderen Johnny Depp, Jack Nicholson und Billy Bob Thornton nominiert.

Das Bürgerkriegsdrama «Unterwegs nach Cold Mountain», das mit acht Nominierungen zunächst als Favorit galt, holte nur eine Trophäe. Sie ging an Renée Zellweger als beste Nebendarstellerin. Mit zwei Filmpreisen wurde Clint Eastwoods düsteres Gesellschaftsdrama «Mystic River» bedacht - für Hauptdarsteller Sean Penn, der nicht zu der Gala-Show erschienen war, und für Nebendarsteller Tim Robbins. Anwärter neben Penn waren Russel Crowe, Tom Cruise, Ben Kingsley und Jude Law. Charlize Theron, die sich in «Monster» in eine abstossende Serienmörderin verwandelte, gewann den Golden Globe als beste Drama-Darstellerin. Sie stach Kolleginnen wie Nicole Kidman, Uma Thurman und Cate Blanchett aus.

Hollywood-Veteranin Diane Keaton nahm ihre zweite goldene Weltkugel entgegen, diesmal für ihren Auftritt an der Seite von Jack Nicholson in der Komödie «Was das Herz begehrt». (Die beiden sind übrigens seither ein Paar.)

Der TV-Spielfilm «Angels in America», nach dem Bühnenstück von Tony Kushner über die Aids-Epidemie, war mit fünf Trophäen der grosse Sieger bei den Fernsehpreisen. Als «Angels»-Darsteller wurden unter anderen Meryl Streep und Al Pacino ausgezeichnet. Sarah Jessica Parker gewann einen Golden Globe für die Comedy-Serie «Sex and the City». Michael Douglas wurde mit dem Cecil B.DeMille-Preis für sein Filmschaffen geehrt. Sein Vater, Leinwandveteran Kirk Douglas, hatte die gleiche Auszeichnung schon 1968 erhalten. Nach Angaben des US-Fernsehsenders NBC sahen 250 Mio. Zuschauer in 130 Ländern die Live-Übertragung der Gala-Show.