Helmut Stalder ist am Donnerstag zum stellvertretenden Chefredaktor des «Beobachters» ernannt worden. Der 44-Jährige übernimmt ab 1. Juni 2011 die Verantwortung für die Themenhefte und weitere Spezialprojekte. «Herausforderungen muss man annehmen, wenn sie sich bieten. Es ist sehr inspirierend, den `Beobachter` weiterzuentwickeln, denn in diesem Titel und seinem Team liegt ein grosses publizistisches Potenzial», sagte Stalder am Donnerstag gegenüber dem Klein Report.
In seiner neuen Funktion als stellvertretender Chefredaktor wird er die heutigen «Beobachter»-Themenhefte «Gesundheit», «Outdoor», «Bauen&Wohnen» und «50+» neu konzipieren. «Sie werden auch journalistisch aufgewertet und sollen häufiger erscheinen. Ziel ist es auch, weitere Themenhefte zu etablieren», sagte Stalder. Hinzu kämen Spezialprojekte wie Specials im «Beobachter», Serien und monothematische «Beobachter». Bisher hatte Remo Leupin unter anderem die Verantwortung für die Themenhefte. Er bleibt beim Verlag, wird sich ab Juni aber ganz auf das neue monatlich erscheinende Heft «BeobachterNatur» konzentrieren.
Stalder ist seit 2008 beim «Beobachter». Vorher war er zehn Jahre lang Inlandredaktor und Inlandproduzent beim «Tages-Anzeiger». «Tagesjournalismus ist eine tolle Sache, aber zehn Jahre `Tagi` waren genug», erzählt er dem Klein Report. Der Beobachter sei eine sehr gute Adresse für Journalisten, die nicht nur die täglichen Zuckungen registrieren möchten, sondern vertieft recherchieren und analysieren und relevante Themen in grossen Würfen darstellen wollen. «Meine Schwerpunkte sind hintergründige und analytische Stücke in den Themenbereichen Verkehrspolitik, Energiepolitik, Umwelt, Infrastruktur, Technik, politische Institutionen», so Stalder. Hinzu kämen Stücke zu Historischem nach dem Motto «Gegenwart der Geschichte».
Stolz sei er auf die Serie «Vergessen und verkannt - die andern Schweizer Karrieren», die im zweiten Halbjahr 2010 im «Beobachter» lief und dieses Jahr mit einer zweiten Staffel fortgesetzt wird. «Meine Serie `Vergessen und verkannt` umfasst 24 Schweizer Persönlichkeiten, die Weltbedeutendes geleistet haben, aber in Vergessenheit gerieten. Diese überraschend, unterhaltsam und packend geschriebenen Porträts erscheinen im Herbst in einem schön gestalteten Buch im NZZ Libro Verlag», so Stalder, der somit auch weiterhin als Buchautor tätig ist. Bereits 2003 hat er den Titel «Mythos Gotthard. Was der Pass bedeutet» veröffentlicht.
