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Donnerstag
23.05.2002

Die Mediengewerkschaft «comedia» wirft der Zürcher Stadtpolizei systematische Übergriffe auf Medienschaffende vor. Diese würden seit Jahren bei ihrer Berufsausübung von der Zürcher Polizei «behindert, eingeschüchtert, schikaniert oder gar festgenommen», liess die «comedia» an der Medienkonferenz vom Donnerstag verlauten. Die Häufigkeit der Vorkommnisse zeige, dass es sich nicht um Einzelfälle handle, sondern um ein massives Problem der Polizei mit den Medien. «Eine pauschale Verurteilung der Polizei steht nicht zur Diskussion», konterte das Departement der Zürcher Polizeivorsteherin Esther Maurer. Gerade wegen der Häufung müssten die Vorfälle einzeln und differenziert untersucht werden. Erst wenn gesicherte Resultate vorlägen, werde die Bevölkerung informiert. Die «comedia» stellt nun eine Reihe von Forderungen auf, welche die Polizei beachten soll. Dazu gehört beispielsweise auch die Durchsetzung des Zeugnisverweigerungsrecht für Medienschaffende oder die Erstellung eines Verhaltenskodexes für Ordnungskräfte. Esther Maurer und Polizeikommandant Philipp Hotzenköcherle wollen ihrerseits am kommenden Mittwoch an einer Medienkonferenz eine erste Lagebeurteilung vornehmen.