Der Gemeindeschreiber von Boswil droht über seine Facebook-Hasstiraden zu stolpern: Am Montagabend wurde Daniel Wicki per sofort beurlaubt. Für weitere Schritte will der Gemeinderat das Urteil des Strafgerichts abwarten.
Auf Facebook hatte Daniel Wicki mehrfach gegen Flüchtlinge gehetzt. Nach der Vergewaltigung einer Frau im deutschen Freiburg rief er zur Erschiessung der Täter auf.
Der Boswiler Gemeinderat verurteilte diese Posts am Montagabend in einem Kommuniqué als «menschenverachtend» und «nicht tolerierbar». Daniel Wicki hatte sich für seine Posts entschuldigt.
Am Dienstagvormittag hat Vizeammann Liliane Kappeler vor den Medien über die weiteren Schritte informiert: Falls das Starfgericht Daniel Wicki verurteile, werde der Gemeindeschreiber entlassen. Was passiert, wenn er freigesprochen wird, blieb offen. Verzeigt hatte ihn die örtliche SP.
Der Boswiler Gemeindeschreiber ist auch stellvertretender Leiter der sozialen Dienste. In dieser Funktion habe Daniel Wicki «unter anderem mit genau denjenigen Menschen direkten Kontakt, die er auf Facebook beleidigt und angreift», bemerkte die SP Aargau in einem offenen Brief.
Auch die Ortspartei der CVP verurteilte Wickis Facebook-Posts. Sie seien «mit den Werten der CVP nicht vereinbar», steht in einem Kommuniqué. «Wer auf Facebook zur Lynchjustiz aufruft, ist für dieses Amt untragbar», doppelte die Aargauer Juso nach.