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Mittwoch
07.06.2023

Digital

Für das «Metaverse Barometer Switzerland 2023» haben sich Tobias Schlager, Professor Uni Lausanne, und Lukas Diem, Strategiechef TBWA\Zürich, in die virtuelle Welt versetzen lassen… (Bilder: zVg)

Für das «Metaverse Barometer Switzerland 2023» haben sich Tobias Schlager, Professor Uni Lausanne, und Lukas Diem, Strategiechef TBWA\Zürich, in die virtuelle Welt versetzen lassen… (Bilder: zVg)

Eine Studie der Kreativagenturen TBWA\ Switzerland in Zusammenarbeit mit der Universität Lausanne hat im Februar 2023 untersucht, wie die Schweizer Bevölkerung neue Technologien wie das Metaverse, künstliche Intelligenz, Kryptowährungen, Virtual sowie Augmented Reality wahrnimmt und nutzt.

Die Studie zeigt: Angst hat sie nicht. Dies jedenfalls teilt TBWA\ Switzerland dazu in einer Zusammenfassung mit. Aber die Einstellung und der Bekanntheitsgrad der Technologien unterscheiden sich stark. «Es herrschen zwar meist gemischte Gefühle vor, trotzdem wird das Potenzial in vielen Fällen erkannt – für Einzelpersonen, wie aber auch für Unternehmen.»

Für das «Metaverse Barometer Switzerland 2023» nahmen 426 in der Schweiz lebende Personen repräsentativ nach Alter, Geschlecht und Sprachregion an einer Online-Umfrage teil.

Demnach interessieren sich in der Schweiz die Hälfte der Befragten für das Metaverse. Vertraut mit dem Konzept sind aber nur wenige. Diejenigen, die bereits vertraut damit sind, zeigen eine grössere Affinität zur Technik, haben das Metaverse bereits öfter genutzt und sind grösstenteils männlich. In Bezug auf den europäischen Durchschnitt liegt die Schweiz zwar im Mittelfeld, hinkt jedoch deutlich hinter den führenden Ländern weltweit hinterher.

«Ganz anders stellt sich die Situation allerdings bei der Gruppe von Personen dar, die neuen Technologien enthusiastisch gegenüberstehen und sie überdurchschnittlich schnell aufgreifen», sagt Tobias Schlager, PhD in und Professor für Marketing an der Universität Lausanne (HEC) sowie Leiter des Consumer Technology Research Labs, der die Studie leitete.

«Die Early Adopters sind zu 85 Prozent davon überzeugt, dass das Metaverse die Zukunft ist. 80 Prozent denken, dass es die meisten physischen Interaktionen ersetzen wird. Sie sehen es optimistisch und begeistert.»

Als wichtigste Gründe für die zukünftige Nutzung des Metaverse nennt Lukas Diem, Strategy Director und Mitglied der Geschäftsleitung von TBWA\ in Zürich: «76 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer wollen das Metaverse zukünftig für die Weiterbildung nutzen, 69 Prozent für Freizeit und Unterhaltung, 67 Prozent für virtuelle Reisen und Kulturerlebnisse. Für betreffende Unternehmen heisst das, dass ihre Präsenz im Metaverse zukünftig sinnvoll ist.»

Zu den grössten aktuellen Bedenken rund ums Metaverse gehören: Risiken bezüglich der Privatsphäre, eine Abkopplung vom realen Leben, Belästigung (Cyber Mobbing), mögliche Kosten und Umweltauswirkungen (zum Beispiel Energieverbrauch).

Trotz solcher Bedenken gegenüber neuen Technologien ist die Schweizer Bevölkerung ihnen gegenüber «grundsätzlich positiv gestimmt», wie die Studie ergeben hat.

Man ist gewillt, Virtual Reality auszuprobieren, und gegenüber Augmented Reality «eindeutig positiv eingestellt». Auch in Bezug auf künstliche Intelligent herrscht die gemischte Kombination von Besorgnis und positiver Erwartungshaltung, dass KI künftig die meisten einfachen Aufgaben erledigen wird. Das Potenzial scheint also erkannt zu werden. «Mit dem Metaverse und den damit verbundenen Technologien werden wir nicht nur mit neuen und aufregenden kreativen Werkzeugen konfrontiert, sondern auch unser Verhalten als Konsumentinnen und Konsumenten wird sich weiterentwickeln und verändern», meint Lukas Diem, von TBWA\ in Zürich. Diese Entwicklung in der Schweizer Bevölkerung biete Chancen und solle Unternehmen und Marken dazu bewegen, sich vermehrt mit neuen Technologien zu beschäftigen.

Zusammengefasst hat die Studie ergeben: 42 Prozent der Befragten geben an, zumindest etwas vertraut mit dem Metaverse zu sein. Den restlichen 58 Prozent scheint es noch fremd zu sein. 26 Prozent gibt sogar an, noch nie vom Metaverse gehört zu haben.

Bei der künstlichen Intelligenz sind die Gefühle gemischt. Man beabsichtigt aber, die Technologie in Zukunft häufiger zu nutzen.

Bei Kryptowährungen ist der Bekanntheitsgrad relativ hoch, aber mehr als die Hälfte der Befragten in der Schweiz hat das Zahlungsmittel noch nie genutzt. Was die zukünftige Nutzung betrifft, sei in der Schweiz «nur mit einem schwachen Anstieg zu rechnen», heisst es.

Offen hingegen zeigt man sich für Virtual Reality. Das seien gute Nachrichten für Unternehmen, die die Technologie nutzen wollen, denn Schweizer Verbrauchende haben «keine negative vorgefasste Meinung dazu, die sie mit einer Marke in Verbindung bringen könnten».