Der Prozess in New York gegen den früheren Hollywood-Filmmogul Harvey Weinstein ist vorbei. Der Fall, der Mitauslöser der MeToo-Bewegung ist, endet mit einer Verurteilung zu 23 Jahren Gefängnis.
Am Mittwoch verkündete der zuständige Richter James Burke im New Yorker Supreme Court das Strafmass.
Rund zwei Wochen zuvor war Harvey Weinstein von den Geschworenen der sexuellen Nötigung und der Vergewaltigung für schuldig befunden worden. Vom schwersten Anklagepunkt des «raubtierhaften sexuellen Angriffs» wurde Weinstein freigesprochen.
Aufgrund des Urteils der Geschworenen war eine Haftstrafe von fünf bis zu 29 Jahren möglich. Richter Burke verhängte schliesslich 20 Jahre für «sexuelle Nötigung ersten Grades» und drei weitere Jahre für «Vergewaltigung dritten Grades». Unter anderem geht es um erzwungenen Oralsex von Weinstein mit der Produktionsassistentin Miriam Haley im Jahr 2006.
Wie «The Guardian» berichtete, waren Haley und die zweite Hauptanklägerin, die Schauspielerin Jessica Mann, bei der Verlesung des Urteilsspruchs im Gericht persönlich anwesend, genauso wie vier Zeuginnen und zwei Journalistinnen der «New York Times», die den Weinstein-Fall an die Öffentlichkeit brachten.
Der 67-jährige Weinstein, der in einem Rollstuhl in den Gerichtssaal geschoben wurde, sagte dem Richter unmittelbar vor dem Verdikt, dass er «tiefe Reue» empfinde. Er sei aber auch «total verwirrt», was mit ihm geschehe. «Vielleicht haben wir verschiedene Wahrheiten», sagte er gemäss «The Guardian».
Gloria Allred, die Anwältin von Miriam Haley, zeigte sich vor den Medien zufrieden mit dem Urteil: «Die Haftstrafe ist lange genug, damit Harvey Weinstein mindestens beginnt zu verstehen, was er getan hat. Ob es ihm wirklich jemals leidtun wird, weiss ich nicht.»