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Montag
22.08.2016

Medien / Publizistik

Der Präsident des Verbandes Schweizer Medien Hanspeter Lebrument hat wie angekündigt seinen Rücktritt eingereicht. Der Klein Report hat beim scheidenden Verlegerpräsidenten am Donnerstagnachmittag nachgehakt.

Sie sind kürzlich 75 Jahre alt geworden und geben nun den Rücktritt als Verlegerpräsident bekannt. Beginnt damit Ihr Rückzug ins Private?
Hanspeter Lebrument
: «Ich finde, ich bin in einem Alter, wo man aktiv über eine Nachfolgeregelung nachdenken muss. Das gilt für mein Unternehmen, aber auch für meine Aufgabe als Verlegerpräsident.»

Das Präsidium hat am Donnerstag getagt. Was stand noch auf der Traktandenliste?
Lebrument: «Es ging vor allem um meine Nachfolge. Ich habe mit Pietro Supino, meinem Wunschkandidaten, gesprochen und ihn überzeugen können, mein Nachfolger zu werden. Er hat eingewilligt, was mich sehr freut. Auch mein Vorschlag, Peter Wanner als Vize-Präsident beim Verlegerkongress zu benennen, hat der Vorstand einstimmig angenommen.»

Das Präsidium geben Sie also nächstens ab. Sie werden bald mehr Zeit für sich und ihre Familie haben. Was sind Ihre Pläne?
Lebrument: «Ich werde vermehrt in der Weltgeschichte herumreisen. So plane ich nach Abschluss des Verlegerkongresses Ende September zusammen mit meiner Frau drei Wochen nach Australien zu reisen. Worauf ich mich sehr freue.»

Der Verband Schweizer Medien ist fest in Männerhand. Wäre es nicht langsam an der Zeit, eine Frau an die Spitze des Verbands zu wählen?
Lebrument: «Nun, ich kenne keine Verlegerin einer Tageszeitung, sondern nur Verlegerinnen von Magazinen. Wäre es anders, hätten wir natürlich eine Frau gewählt.»

Das Präsidium wurde seit Bestehen 1945 erst von sechs Präsidenten geführt. Auch Sie waren 13 Jahre im Amt. Warum beschränkt man die Zeit nicht auf vier oder acht Jahre?
Lebrument: «Auf keinen Fall. Das steht so in den Statuten und wird auch immer so bleiben. Eine Statutenänderung würden Sie nie durchbringen und ist auch gar nicht nötig.»

Sie haben als Präsident vehement gegen Admeira und vor allem gegen die Beteiligung der SRG daran gekämpft. Unter anderem ist eine Klage beim Bundesverwaltungsgericht hängig...
Lebrument: «Die Klage ist mittlerweile beim Bundesgericht. Die Richter in Lausanne werden dereinst entscheiden, unter welchen Umständen auch die SRG bei Admeira dabei sein wird.»