Computerviren dringen nach Einschätzung des Darmstädter Computer-Experten Markus Ruppert bald auch in Handys ein. «Mobiltelefone können immer mehr Programme ausführen, damit steigt die Gefahr der Infektion», sagte Ruppert in einem Bericht im Branchendienst Heise. Ruppert ist Geschäftsführer des Competence Center for Applied Security Technology. Der Virenbefall könne bei Mobiltelefonen unterschiedliche Folgen haben: Die Spanne reiche vom Abhören der Gespräche bis zum Abrechnen fremder Telefonate. Das Handy könne auch unbrauchbar gemacht werden, erklärte Ruppert: «Zum Beispiel gibt ein einfaches Virus-Programm mehrmals die falsche Geheimzahl des Handys ein und löst damit die Blockade aus. Das ist zwar kein Drama, verursacht aber viel Lauferei und Ärger.» Nach Ansicht von Ruppert sind viele Anwender nach wie vor zu unvorsichtig. «Wie im richtigen Leben glauben sie nicht, dass die Viren auch sie einmal treffen könnten.» Doch die Viren seien inzwischen überall. «Deshalb sollte sich jeder impfen lassen, sprich, seine Sicherheitsstandards auf dem neuesten Stand halten», sagte der Experte. Dies gelte insbesondere für Computerfirmen. Die meisten Viren entstünden nicht aus bösem Willen, sondern schlicht aus «Spieltrieb», meinte der Fachmann. Dies ändere jedoch nichts daran, dass sie grossen Schaden anrichten könnten.
Donnerstag
13.06.2002